Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Atomwaffengegner dringen in Fliegerhorst Büchel ein

Büchel/Cochem (epd). Mit Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung müssen Atomwaffengegner rechnen, die am Dienstag das Gelände des Bundeswehrfliegerhorstes in Büchel in der Eifel betreten haben. Sie hätten Zäune durchtrennt und seien unter ihnen hindurch auf das Gelände gekommen, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Vom Frieden immer weiter entfernt

Bamako (epd). Kaum eine Woche vergeht, ohne dass aus dem westafrikanischen Mali ein Anschlag auf malische Militärs oder auf UN-Soldaten gemeldet wird - oder ein Massaker an Zivilisten. Dabei haben die Vereinten Nationen seit Sommer 2013 im Rahmen der Mission Minusma Friedenstruppen unter deutscher Beteiligung in Mali stationiert. Inzwischen sind es bis zu 13.000 Soldaten und 1.700 Polizisten.

Oppositionsparteien fordern mehr ziviles Engagement in Mali

Berlin (epd). FDP, Linke und Grüne im Bundestag fordern mehr ziviles Engagement in Mali. Bei der Debatte über eine Verlängerung des Bundeswehrmandats für das westafrikanische Land warnte der FDP-Abgeordnete Bijan Djir-Sarai am Donnerstag in Berlin, dass radikal-islamische Gruppen sich breitmachten und häufig auch Zustimmung fänden.

Zentralrat der Muslime bekräftigt Forderung nach Militärimamen

Köln (epd). Der Zentralrat der Muslime hat angesichts der geplanten Einführung von jüdischen Seelsorgern bei der Bundeswehr auch muslimische Geistliche für die Soldaten gefordert. "Tausende muslimische Soldaten verteidigen jeden Tag unser Land, wir sind es ihnen schuldig, nun eine Lösung zu schaffen", erklärte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, am Montag in Köln.

Bundesländer halten an Schulbesuchen von Offizieren fest

Düsseldorf/Saarbrücken (epd). In den deutschen Bundesländern sollen Jugendoffiziere der Bundeswehr auch künftig an Schulen sprechen. Das ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den 16 Ländern. "Es gibt für die Landesregierung keine Veranlassung, die derzeit geltenden Regelungen zu ändern", sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

Spagat der Bundeswehr: "Bildungswerk" und Arbeitgeber?

München (epd). Bayerns Kultusministerium hat kein Problem mit dem Besuch von Jugendoffizieren oder Karriereberatern der Bundeswehr an Schulen. Der gleichen Meinung sind auch die Kultusministerien in den übrigen Bundesländern, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab.

Harsche Kritik an Schulverbot für die Bundeswehr

Berlin (epd). Der Beschluss der Berliner SPD, Jugendoffiziere der Bundeswehr nicht mehr an Schulen einzuladen, erntet reichlich Kritik. Vorträge von Soldaten über ihren Dienst dürften nicht als "militärische Propaganda" denunziert werden, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) am Donnerstag in Berlin. Militärische Organisationen müssten Zugang zu Schulen haben.

Kritik für Berliner SPD-Beschluss zu Schulbesuchen von Offizieren

Oldenburg/Berlin (epd). Der Beschluss der Berliner SPD, Bundeswehr-Offiziere nicht mehr in Schulen einzuladen, hat innerhalb der Partei und in der Bundespolitik Kritik hervorgerufen. Der Wehrbeauftragte der Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), lehnte den Vorstoß der Berliner SPD ab.