"... und richte unsere Füße auf den Weg des gerechten Friedens“"

Reformation heißt Zukunft gestalten. Sieben Tore der Freiheit und sieben mit ihnen verbundene Themenbereiche an den Wallanlagen von Wittenberg wollen bei der Weltausstellung der Reformation vom 20. Mai bis zum 10. September an insgesamt 95 Tagen den Blick öffnen für die Zukunft. Ein Themenbereich lautet „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“. Und ein Projekt wird dabei das „Café #Friedenswege“ sein, wo Akteure der evangelischen Friedensarbeit den Besuchern der Weltausstellung zum Thema Frieden einen Raum für Diskussion und Austausch anbieten wollen.

Die Akteure der evangelischen Friedensarbeit wollen sich nicht damit abfinden, dass es auf der Welt so viele Kriege, Hass und Gewalt gibt, und sie laden die Besucher des Café #Friedenswege dazu ein, gemeinsam Wege zum Frieden entdecken und entwickeln. Im Café #Friedenswege erwarten die Besucher dazu Angebote zum Lernen, Mitmachen und Position beziehen. Vertreter aus der Friedensarbeit und Kirchliche Friedensarbeitr stehen zum Austausch mit den Besuchern bereit, das Café bietet aber auch Platz für eine Tasse Kaffee oder Tee, bei der die Eindrücke der Weltausstellung verarbeitet und die Eindrücke genossen werden können.

Das Café Friedenswege ist in der Form eines Podestes exklusiv für die Besucher der Weltausstellung errichtet, es bietet Raum für bis zu 50 Besucherinnen und Besucher, die hier auch an Stellwänden Informationen finden. Hier besteht Raum, um gemeinsam nach Antworten auf Fragen zu suchen, die immer mehr Menschen bewegen: Lässt sich mit Waffen Frieden schaffen? Wie kann der Terror gestoppt werden? Was kann jeder gegen Hass und Gewalt tun? Statements von Besuchern sollen gesammelt und veröffentlicht werden als Anregungen zur Weiterarbeit. 

Genauso, wie der Frieden ein vielschichtiges Thema ist, arbeiten auch die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr und die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), die alle Mitglied der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD sind, zu diesen Fragen wie zivile Konfliktbearbeitung, Gewaltfreiheit, Kriegsdienstverweigerung, Friedensbildung oder Kirchliche Friedensarbeit. Die Akteure haben dabei zum Teil sehr unterschiedliche Auffassungen zu friedenspolitischen Themen, die gemeinsame Grundlage ist das Leitbild des gerechten Friedens. Mit dem Café #Friedenswege sollen die unterschiedlichen Positionen zur Diskussion gestellt und gemeinsam gefragt werden, welche Schritte gegangen werden können, um diesen gerechten Frieden zu erreichen. Das Leitmotiv des Café #Friedenswege nimmt den biblischen Impuls „... und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ auf. 

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Café #Friedenswege werden die Besucher ein Kunstprojekt sehen, das die europäische Asyl- und Migrationspolitik thematisiert. Im Schwanenteich, der das Mittelmeer symbolisiert, wird es eine Installation mit einem Wrack eines Flüchtlingsbootes sowie stilisierten Booten und Zäunen aus Korbgeflecht geben. Im Laufe der Weltausstellung sollen diese Flechtwerke schrittweise abgebaut und weiter verarbeitet werden. Damit werden Flucht und Fluchtursachen sowie Konversion als zentrale Themen gesetzt. Diese Installation erinnert an die lebensgefährliche Flucht von Menschen über Meergrenzen. Es geht um Gedanken an Opfer und Überlebende, und die Frage, wie Frieden, wie Gerechtigkeit gelingen kann. Und das Café #Friedenswege, das hier am Schwanenteich zu finden ist, ist sicher ein geeigneter Ort, um diesen Fragen nachzugehen. 

Tägliche Friedensgebete, Vorträge für angemeldete Gruppen, eine Geocaching-Tour durch die Lutherstadt Wittenberg und visualisierte Abstimmungen sowie thematisch passende Beschäftigungen für Kinder sind weitere Angebote rund um das Café #Friedenswege. 

Rund um das Café werden Infostelen aufgestellt sein, auf denen Basistexte aus der EKD-Denkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ sowie dem Eckpunktepapier zum Weißbuch 2016 und zur deutschen Außen- und Sicherheitspolitik des EKD-Friedensbeauftragten Renke Brahms und des evangelischen Militärbischofs Dr. Sigurd Rink zu finden sind. 

Doch das Café #Friedenswege ist nicht nur ein realer Ort in Wittenberg während der Weltausstellung, das Café #Friedenswege ist auch eine virtuelle Anlaufstelle im Internet. Unter www.friedenswege.de werden Friedensstatements gesammelt, Relexionen und Gespräche aus dem Café in Wittenberg dokumentiert und gesammelt sowie Links zu weiterführenden Informationen angeboten. 

Unter #Friedenswege besteht die Möglichkeit zum Austausch in den sozialen Netzwerken, wobei mit bewusst provozierend gestellten Fragen sowie ersten Antworten aus Kirche, Politik, Friedensbewegung und Kirchliche Friedensarbeit zum Mitdiskutieren und Vorbeikommen eingeladen wird. Drei Videoclips zu Friedensfragen mit Statements von Akteuren der evangelischen Friedensarbeit finden sich zudem bei Youtube. Auch hier lohnt sich ein reinklicken.

Das Café #Friedenswege bei der Weltausstellung Reformation in Wittenberg ist ab dem 20. Mai bis zum 10. September, jeweils von Mittwoch bis Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Dienstag ist das Café geschlossen.