Studientag „Zeitensprung“ der Evangelischen Friedensarbeit in Erfurt

Mit den „Perspektiven für gerechten Frieden und Sicherheit in Europa, aber auch darüber hinaus“, beschäftigt sich der Studientag „Zeitensprung“ der Evangelischen Friedensarbeit am 7. und 8. Februar im Augustinerkloster in Erfurt, der in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Thüringen veranstaltet wird.

Infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine drohen in Teilen Afrikas Hungerkrisen, auch die Destabilisierung eingefrorener Konflikte im Kaukasus und in der Balkanregion sowie eine nie gekannte Spirale des Wettrüstens in einer multipolaren Welt. Wie lässt sich in dieser Lage das ethische Gebot eines „gerechten Friedens“ einlösen? Was können die OSZE und die EU dazu beitragen? Welche Rolle vermag die Zivilgesellschaft in den betroffenen Staaten und in den EU-Mitgliedsländern hierbei zu spielen? Diesen Fragen will der Studientag in der Diskussion mit politischen Mandats- und Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Expertinnen und Experten nachgehen.

Gefragt sind dabei politische und zivilgesellschaftliche Ansätze für die Wiederherstellung von Beziehungen und Vertrauen nach Ende des Kriegs gegen die Ukraine. Wie sich dazu die neue „Nationale Sicherheitsstrategie“ der deutschen Bundesregierung verhält, wird auf einem Abendpodium mit Christoph Schwegmann vom Auswärtigen Amt, Tobials Debiel vom Institut für Entwicklung und Frieden an der Universität Duisburg-Essen, der Entwicklungsexpertin Cornelia Füllkrug-Weitzel sowie dem EKD-Friedensbeauftragten Landesbischof Friedrich Kramer diskutiert.

Eingeleitet wird der Studientag mit einem Impuls zu „Perspektiven für Sicherheit und Frieden in Europa und globale Herausforderungen“ von Martina Fischer, der Referentin für Frieden und Konfliktbearbeitung von Brot für die Welt. Einen Blick aus Kenia auf den Krieg in Europa, die hiesigen Diskurse und die europäische globale Verantwortung liefert Agnes Abuom, Mitglied der Anglikanischen Kirche Kenias und ehemalige Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses. Und Perspektiven einer gesamteuropäischen Sicherheits- und Friedensordnung diskutieren Wolfgang Zellner vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg, Simone Wisotzki vom Leibniz Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung sowie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, Agnieszka Brugger.

In einem weiteren Panel wird es bei dem Studientag auch um friedenspolitische Erfahrungen und Perspektiven aus der Zivilgesellschaft gehen. Daran nehmen teil die Leiterin des Kiewer Büros der Kyjiewer Gespräche, Tetiana Lopashchuk, Christoph Bongard vom forumZFD und der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung, Dana Jirous von Women´s Inititatives for Peace in Donbas/s sowie der Friedensaktivist und Theologe Otto Raffai von RAND, der Regionalen Adresse für gewaltfreies Handeln in Kroatien.

Im Abschlussplenum werden die im Anschluss an die Diskussion in Arbeitsgruppen formulierten Konsequenzen für die eigene Arbeit der Studientagsteilnehmenden sowie die Erwartungen an Kirche und Politik diskutiert.

Das ausführliche Programm des Studientages steht auf der Homepage der Evangelischen Friedensarbeit https://www.evangelische-friedensarbeit.de/termin/studientag-der-konferenz-fuer-friedensarbeit. Dort gibt es auch weitere Informationen.