Soldat in Nigeria zu sieben Jahren Haft verurteilt

Abuja/Frankfurt a.M. (epd). In Nigeria ist ein Soldat wegen der Tötung eines unbewaffneten Zivilisten zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Der Verurteilte war im Kampf gegen die islamistische Terrormiliz Boko Haram eingesetzt, als er im Dezember 2015 in der Stadt Maiduguri im Nordosten einen Mann in die Brust schoss, wie die Tageszeitung "This Day" am Donnerstag berichtete. 

Ein Militärgericht in Maiduguri befand, der Gefreite habe übermäßig viel Gewalt angewendet. Er wurde aus der Armee entlassen. In Nigeria ist es äußerst selten, dass Angehörige der Sicherheitskräfte wegen Übergriffen auf Zivilisten verurteilt werden. Menschenrechtler beklagen seit langem, dass im Anti-Terror-Krieg auch die Bevölkerung ins Visier von Armee und Polizei gerät. 

Im betreffenden Fall hatte der Verurteilte geltend gemacht, der Mann habe ihm das Gewehr entwenden wollen. Zeugen bestritten dies, sagten aber aus, der Zivilist habe "Allahu Akbar" gerufen, wie es Boko-Haram-Mitglieder tun, und sich dem Militärfahrzeug genähert. Daraufhin sei der Soldat ausgestiegen und habe den Mann geschlagen, bevor er ihn erschoss.