„Sein Rat ist gefragt, sein Wort hat Gewicht"

Für seinen langjährigen und unermüdlichen Einsatz für Frieden, die Überwindung von Gewalt und das Recht auf Kriegsdienstverweigerung hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) den scheidenden Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz, Friedhelm Schneider, gewürdigt. „Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung, das waren und sind Herzensanliegen von Friedhelm Schneider“, meinte Dr. Christoph Münchow, der EAK-Bundesvorsitzende. Angesichts von militärischen Konflikten, von Rüstungsexporten oder dem Werben der Bundeswehr an Schulen habe Schneider immer wieder seine Stimme erhoben, um dem Frieden Gehör zu verschaffen. „Und die Stimme von Friedhelm Schneider wurde dabei geachtet und gehört“, betonte der EAK-Bundesvorsitzende.

1983 hatte Friedhelm Schneider das neu geschaffene Pfarramt für Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst in der pfälzischen Landeskirche übernommen, 2003 kam das Arbeitsfeld Umwelt dazu, es entstand die Arbeitsstelle für Frieden und Umwelt. Seit 2011, nach Aussetzung der Wehrpflicht, wurde die Arbeitsstelle auch zuständig für den Bundesfreiwilligendienst der Landeskirche. Friedhelm Schneider koordiniert zudem das Netzwerk Friedensbildung in Rheinland-Pfalz, ein Zusammenschluss von Friedensorganisationen, die in Kooperation mit dem Bildungsministerium die zivile Friedensbildung an Rheinland-Pfälzer Schulen fördern wollen.

Ein zentrales Thema für Friedhelm Schneider ist aber auch die Kriegsdienstverweigerung. Seit 2011 ist er Präsident des Europäischen Büros für Kriegsdienstverweigerung (EBCO), einer von den europäischen Institutionen anerkannte Nichtregierungsorganisation mit Mitgliedsverbänden aus 20 europäischen Ländern. In dieser Funktion nimmt er die Kontakte zum Europarat wahr. Schneider vertritt die EAK in der EBCO. „Auch hier ist sein Rat stets gefragt und hat sein Wort Gewicht“, sagt Dr. Christoph Münchow. Er freue sich daher, dass sich Friedhelm Schneider mit seinem klaren Blick und seiner Zielstrebigkeit auch nach seinem Ruhestand in internationaler Perspektive für die rechtliche Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung und für die persönliche Unterstützung von kriminalisierten Kriegsdienstverweigerern weiter engagiere. „Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht. Doch das wird von vielen Ländern nicht beachtet. Gerade darum brauchen wir jemanden wie Friedhelm Schneider, der sich hier zu Wort meldet und klar Position bezieht“, unterstreicht der EAK-Bundesvorsitzende.