Landesbischof Meister: „Jede Migrantin, jeder Migrant ist unsere Schwester, ist unser Bruder“

Der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, hat Christinnen und Christen aufgerufen, nicht nachzulassen in der Hilfe für Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen und Schutz suchen. „Jede Migrantin, jeder Migrant, der aus Not seine Heimat verlässt, ist unsere Schwester, ist unser Bruder“, betonte Meister beim Gottesdienst der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund. 

Es war der Schutz von Menschen, die vor Krieg fliehen, den dieser Gottesdienst in der Melanchthonkirche in Dortmund in den Blick nahm. Und der gleichzeitig aber auch Rüstungsexporte und Migrationsabwehr in Europa anklagte. „Die EU macht die Außengrenzen dicht, und das lässt sich die EU viel kosten“, klagte das EAK-Vorstandsmitglied Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf an.

„Wenn Hilfe zur Strafe wird, dann hat sich das Koordinatensystem verändert“, machte auch Bischof Ralf Meister klar. Hier dürften Christinnen und Christen nicht einfach Zugucken. „Die Passantenrolle ist keine Option für uns, und doch erfahren wir sie heute leider immer wieder bei der Migration“, warnte der hannoversche Bischof. Humanität ertrinke im Meer. Darum müsse alles getan werden, um Notleidenden eine Herberge zu geben, um nicht schuldig zu werden, machte Ralf Meister deutlich.

Kirche müsse die biblische Vision in Realitäten formulieren. „Wir müssen das in die Menschheit tragen. Wenn nicht wir, wer sonst?“, fragte der Landesbischof und forderte die Christinnen und Christen auf, hier „geduldig, widerspenstig, mutig und beständig im Glauben“ zu bleiben.