Kirchlicher Aktionstag am 25. Juni in Büchel für eine atomwaffenfreie Welt
Am Samstag, 25. Juni, wird es den 5. Kirchlichen Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt am Fliegerhorst Büchel in der Eifel geben. Geplant ist dabei ein ökumenischer Gottesdienst direkt vor dem Haupttor des Luftwaffenstützpunktes, außerdem wird es ein Informations- und Kulturprogramm geben. Aufgerufen zu dem Aktionstag haben Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen und der katholischen Friedensbewegung pax christi.
„Die derzeitige Weltlage mit dem völkerrechtswidrigen und verbrecherischen Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit verbundene Drohung Putins, Atomwaffen einzusetzen, machen die Dringlichkeit und Notwendigkeit, für die Abschaffung der Atomwaffen einzutreten, zwingend deutlich“, heißt es im Aufruf der Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“, die darum Menschen dazu einlädt, vor dem Fliegerhorst Büchel, wo die letzten Atomwaffen in Deutschland lagern, öffentlich und gewaltfrei für die Umsetzung des UN-Atomwaffenverbotsvertrages und die Abschaffung der Atomwaffen zu demonstrieren.
Der Aktionstag beginnt am 25. Juni um 10.45 Uhr mit Musik von der Gruppe „Rostlos“. Danach folgt ein Vortrag von Andreas Zumach zum Thema „Nach dem Ukraine-Krieg: Atomwaffen abschaffen: jetzt erst recht!“ Der Journalist und Publizist Andreas Zumach war viele Jahre Korrespondent der Berliner „tageszeitung“ in Genf, in den 1980er Jahren war er Sprecher des Koordinationsausschusses der bundesweiten Friedensbewegung.
Der ökumenische Gottesdienst beginnt um 12 Uhr. Die Predigt wird dabei der mennonitische Theologe Professor Dr. Fernando Enns halten. Enns ist Leiter der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg, außerdem auch Professor für Friedenstheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät der Freien Universität Amsterdam. Er gehört dem Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) an.
Mitwirkende im Gottesdienst sind außerdem Karen Hinrichs vom Institut für Friedenspädagogik in Freiburg, Michael Meyer von pax christi, die Pastoralreferentin Veronika Rass vom Dekanat Cochem, Gregor Rehm von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz sowie Ulrich Suppus von der Friedensinitiative Hunsrück.
Nach dem Mittagessen startet um 14 Uhr das Kulturprogramm mit Musik der Gruppe Rostlos und Liedbeiträgen von Dr. Theodor Ziegler. Außerdem gibt es Gedichte von N´gumi, Interviews mit Friedensaktivisten aus der Region sowie Informationen von Professor Dr. Fernando Enns zur 11. Vollversammlung des ÖRK in diesem Sommer in Karlsruhe. Der Aktionstag endet gegen 15 Uhr.
Die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“ hatte sich im Dezember 2017 auf Initiative des badischen Forums Friedensethik gebildet. Ihr gehören derzeit Christinnen und Christen aus den Evangelischen Landeskirchen in Baden, Bayern, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, der Pfalz, dem Rheinland und Württemberg sowie Mitglieder der katholischen Friedensbewegung Pax Christi an.
2018 beim ersten Kirchlichen Aktionstag predigte der damalige EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms vor rund 500 Menschen am Haupttor, ein Jahr später kamen mehr als 1000 Christinnen und Christen nach Büchel, wo beim Gottesdienst die frühere EKD-Ratsvorsitzende und hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann die Predigt hielt. Der 3. Aktionstag fand aufgrund der Corona-Pandemie nur virtuell statt. Hier predigten die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, und der Präsident von pax christi Deutschland, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Bischof Peter Kohlgraf war auch Prediger im ökumenischen Gottesdienst beim 4. Aktionstag, gemeinsam mit der Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst.