Friedensdialog: Rechtspopulismus als Gefahr für den Frieden in Deutschland und Europa

Rechtspopulismus und Rechtsextremismus sind keine neuen Phänomene in Europa. Doch die massiven Verunsicherungen durch die Krisenerfahrungen der vergangenen Jahre haben die Annäherung von rechtsextremen und konservativ-bürgerlichen Kräften beschleunigt, rechte Parteien sind zunehmend an europäischen Regierungen beteiligt oder führen diese sogar an. Auch in Deutschland konnte die AfD bei mehreren Landtags- und Kommunalwahlen deutliche Stimmengewinne erzielen, was zu Gefährdungen von Minderheitenrechten, der Gewaltenteilung, der Rechtsstaatlichkeit und damit auch des Friedens in Deutschland und Europa führt. 

Welche Rolle die Kirchen in der internen und externen Auseinandersetzung mit rechten Kräften spielen, das sind die zentralen Fragen des 3. Ökumenischen Friedensdialogs am 23. Oktober von 19 bis 21 Uhr im Friedenssaal des historischen Rathauses in Osnabrück, zu dem die Deutsche Kommission Justitia et Pax der Deutschen Bischofskonferenz und die Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD einladen. Das Thema des Friedensdialogs lautet: „Rechtspopulismus als Gefahr für den Frieden in Deutschland und Europa“.

Am Friedensdialog teilnehmen werden der Politikwissenschaftler Professor Dr. Radoslaw Markowski, Direktor am Zentrum für Demokratieforschung der SWPS Universität für Sozial- und Geisteswissenschaften Warschau und Leiter der polnischen Nationalen Wahlbehörde, die Publizistin und Juristin Dr. Liane Bednarz, die zu den Themen Neue Rechte, Populismus und religiöse Bewegungen forscht, der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, sowie Landesbischof Friedrich Kramer, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Moderiert wird der Friedensdialog von Dr. Thomas Müller-Färber, dem Studienleiter der Evangelischen Akademie Loccum.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung wird bis zum 18. Oktober erbeten an mp [at] jupax [dot] de. Der Friedensdialog kann zudem im Livestream unter https://youtube.com/live/RbZWNeO45SQ?feature=share verfolgt werden.

Seit 2021 laden Justitia et Pax und die Evangelische Friedensarbeit regelmäßig zu diesem Friedensdialog ein, im Wechsel in Osnabrück und in Münster, also in den beiden Städten, in denen Gesandte der europäischen Mächte um das Ende des Dreißigjährigen Krieges verhandelten und zwischen denen fünf Jahre lang Friedensreiter pendelten. Orte, in denen Friedensgeschichte geschrieben wurde.