"Frieden geht anders" in der Bundeswehr-Hochschule

Seit dem 2. März 2020 lädt die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität zur multimedialen Ausstellung „Frieden geht anders! Alternativen zum Krieg“ ein, die als Projekt vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau konzipiert wurde.

Die Ausstellung „Frieden geht anders!“ identifiziert anhand von elf Konflikten im ausgehenden 20. Jahrhundert gewaltfreie Methoden, mit denen Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen verhindert oder beendet werden konnten. Die Beispiele stammen aus unterschiedlichen Weltregionen, doch die angewendeten Methoden sind grundsätzlich überall einsetzbar.

Die Ausstellung richtet sich vorrangig an Jugendliche und junge Erwachsene, die in kurzweilig aufbereiteten Ausstellungsstationen an zeitgeschichtliche Konfliktherde herangeführt werden und Methoden der gewaltfreien Konfliktlösung kennenlernen. Ob Friedensmarsch, Mediation, Diplomatie, Sexstreik oder Friedensgebet – die Schau will zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Konfliktbeilegungen im 21. Jahrhundert beitragen.

Professorin Dr. Claudia Fantapié Altobelli begrüßte als Vizepräsidentin Lehre die Gäste, die zur Ausstellungseröffnung gekommen waren, und ordnete die Inhalte der Ausstellung in den Gesamtkontext sicherheitspolitischer Überlegungen, von denen auch die Bundeswehr betroffen ist, ein. Militärgeneraldekan Matthias Heimer, der das Evangelische Kirchenamt für die Bundeswehr leitet, betonte, dass Frieden nicht bloß „im Großen“ gedacht werden muss, sondern meist der persönliche, durch unterschiedliche Hintergründe motivierte Konflikt die Entwicklung und Ermöglichung der großen Friedensinitiativen erschwert. Propst Matthias Bohl, der die Grüße vom Kirchenkreis Hamburg-Ost überbrachte, zeichnete Verbindungslinien zum Positionspapier der Nordkirche zum Thema „Gerechter Frieden“ und betonte die Notwendigkeit und Herausforderung, sich auch auf Gottes Zusage und seine Verheißungen zu verlassen und daran mitzuwirken.

Wolfgang Buff vom Zentrum Ökumene Frankfurt, der auch Friedensbeauftragter der Ev. Kirche in Hessen-Nassau ist und die Ausstellung maßgeblich konzipiert hat, erläuterte die inhaltlichen Schwerpunkte der Ausstellung und die Notwendigkeit, über verschiedene Wege der Konfliktbearbeitung aktiv nachzudenken, um kriegerische, mit militärischen Mitteln geführte Auseinandersetzungen zu vermeiden: „Um es mit dem geflügelten Wort zu sagen: Wer als einziges Werkzeug nur einen Hammer kennt, macht aus jedem Problem einen Nagel!“ Militärdekan ThDr. Michael Rohde vom Evangelischen Militärpfarramt Hamburg I bedankte sich bei allen, die die Ausstellung ermöglicht haben, besonders beim Team der Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universität: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, eine solche Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Friedensarbeit an der Helmut-Schmidt-Universität, der Universität der Bundeswehr Hamburg zu zeigen.“ Sabine Grimm, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, eröffnete die Ausstellung und lud die Gäste zu einem kleinen Empfang sowie zum Besuch der Ausstellung ein.

Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2020 an der Universität der Bundeswehr Hamburg während der Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen. Anfragen zu Sonderführungen sind beim Evangelischen Militärpfarramt Hamburg I, veranstaltungen-evangelische [at] hsu-hh [dot] de möglich.