EKD: Frieden ist und bleibt gesellschaftlich wie kirchlich ein vordringliches Thema

Frieden ist und bleibt gesellschaftlich wie kirchlich ein vordringliches Thema. Dies unterstrich Dr. Horst Gorski, der Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), auf der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD. Dabei verwies er auf aktuelle Fragen wie die Entwicklungen an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine, die Proteste der Zivilbevölkerung in Kasachstan und Belarus oder die Auseinandersetzungen auch in Deutschland um die Angemessenheit staatlicher Corona-Maßnahmen. „Den Frieden zu suchen, bleibt daher eine grundlegende kirchliche Aufgabe“, so Gorski. Die EKD sei daher auch außerordentlich dankbar für das überzeugte und überzeugende Wirken des ersten Friedensbeauftragten des Rates der EKD, Renke Brahms, dessen Amtszeit im November nach 13 Jahren endete. 

Christine Busch, die Vorsitzende des Vereins für Frieden (VfF) und Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) verwies bei der Konferenz für Friedensarbeit, die aufgrund der Pandemie erneut online tagte, darauf, dass Renke Brahms bei seinem letzten Bericht vor der EKD-Synode 2021 in Bremen zahlreiche Herausforderungen der Friedensethik benannt habe, so die Beurteilung neuer oder modernisierter Waffensysteme, die Auslandseinsätze der Bundeswehr, die Möglichkeiten ziviler Friedensdienste und gewaltfreier Konflikttransformation oder den Zusammenhang von Klimawandel, Klimagerechtigkeit und Frieden. 

Die EKD sei froh, dass nun Landesbischof Friedrich Kramer als neuer EKD-Friedensbeauftragter vom Rat der EKD berufen worden sei, betonte Horst Gorski. Landesbischof Kramer leitete bereits die Konferenz für Friedensarbeit. „Es erwartet Sie eine spannende und wichtige Aufgabe“, ist EKD-Vizepräsident Horst Gorski überzeugt. 

Christine Busch hob die vielfältigen friedensethischen Prozesse in den einzelnen Landeskirchen der EKD hervor, aber auch die zahlreichen ökumenischen Veranstaltungen im Rahmen des Ökumenischen Kirchentages, im Vorfeld der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe oder den ersten ökumenischen Friedensdialog. „Das alles zeigt, welche Rolle das Thema Frieden nicht nur in der evangelischen Kirche spielt“, so Christine Busch.