EAK: Landes- und freikirchliche Friedensarbeit muss gestärkt werden

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) hat bei ihrer Herbsttagung in Friedensau in der Nähe von Magdeburg die Bedeutung und auch die Notwendigkeit der landes- und freikirchlichen Friedensarbeit betont und sich dafür ausgesprochen, diese zu stärken. Dabei wurde in Friedensau auf viele Beispiele von erfolgreicher Friedensarbeit in den Landes- und Freikirchen verwiesen, so auf das entstehende Netzwerk „Local Peace“ oder die Beteiligung der EAK an dem Projekt zum europäischen Grenzregime „Safe Passage“ und der Kampagne „Unter 18 nie!“.

„Angesichts von Sparzwängen und knapper werdenden Finanzmitteln befürchten viele, dass die Friedensfrage ins Abseits kirchlichen Handels gerät“, so Detlev Besier, EAK-Vorstandsmitglied und Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz, bei der Herbsttagung. Dabei sei gerade diese Friedensarbeit ebenso wie die Zusammenarbeit in der EAK sehr wichtig. „Der Austausch über die Erfahrungen in den Kirchen, aber auch über Projekte wie das Szenario Sicherheit neu denken in Baden oder das Projekt Friedensorte in Hannover oder andere Beispiele sind wertvoll“, ist Besier überzeugt. Hier würden die Vertreterinnen und Vertreter aus den Landes- und den Freikirchen Rückbindung, Unterstützung und Hilfestellung erfahren.

Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen sei dies umso wichtiger, so das EAK-Vorstandsmitglied. „Viel zu wenige gehen friedliche Wege, viel lieber ist Waffengewalt gefragt, wie in Syrien, in Afghanistan, in Libyen. Noch immer ist Zivil vor Militär, gewaltfreie vor militärische ultima ratio kein Bestandteil unserer Außen- und Sicherheitspolitik“, kritisierte Besier. Gerade auch darum sei die Friedensarbeit in den Landes- und Freikirchen sowie deren Zusammenarbeit in der EAK wichtig, machte er deutlich.

Erstmals traf sich die EAK in den Räumen einer Freikirche, in der Theologischen Hochschule Friedensau, die getragen wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Darum gab es bei der Herbsttagung auch zahlreiche Gelegenheiten zu Begegnungen und einem Gedankenaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern dieser Freikirche. Ein besonderes Erlebnis war für die EAK-Mitglieder aus den Landeskirchen dabei der Besuch eines Gottesdienstes der adventistischen Hochschulgemeinde in Friedensau. „Das alles zeigt das weite Spektrum der EAK, wo seit Anfang an auch die Freikirchen mit ihren liturgischen und theologischen Traditionen einen festen Platz haben“, so EAK-Geschäftsführer Wolfgang M. Burggraf.

Bei der Herbsttagung wurde auch an den früheren EAK-Vorsitzenden und ehemaligen Bischof der Evangelischen Kirche der Provinz Sachsen, Christoph Demke, erinnert, der von 1998 bis 2006 an der Spitze des evangelischen Friedensverbandes stand und der im Juli im Alter von 86 Jahren verstarb.