EAK: Friedensarbeit ist heute wichtiger denn je

Bei einer zweitägigen Vorstandsklausur hat der Vorstand der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Bonn die Weichen für die Arbeit des evangelischen Friedensverbandes für die nächsten Jahre gestellt. Als Schwerpunktthemen sollen dabei unter anderem die Kriegsdienstverweigerung, der Einsatz für zivile statt militärische Lösungen bei internationalen Konflikten sowie die Gewissens- und Friedensbildung in den Blick genommen werden.

Gerade die Frage der Kriegsdienstverweigerung ist für die EAK, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert, ein unverzichtbares Arbeitsfeld. „Auch nach Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland gibt es nach wie vor ein Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung, von dem auch heute immer noch Soldatinnen und Soldaten Gebrauch machen. Diese Menschen zu beraten, für die Betroffenen aber auch Lobby zu sein, ist für uns eine zentrale Aufgabe“, unterstrich Dr. Christoph Münchow (Radebeul), der Vorsitzende der EAK.

Angesichts einer zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft sieht die EAK aber auch eine wichtige Aufgabe darin, zivile Alternativen als Konfliktlösung aufzuzeigen. „Wir wehren uns dagegen, dass die Bundeswehr in Kinder- und Jugendeinrichtungen oder in der Schule für den Soldatenberuf wirbt, wir halten es für falsch, dass in der Weihnachtszeit in Kirchen Musikkorps der Bundeswehr auftreten und wir erheben unsere Stimme gegen eine Politik, die glaubt, in internationalen Krisen nur militärische Lösungen anbieten zu können“, macht der EAK-Vorsitzende deutlich.

Von großer Bedeutung ist dabei für die EAK die Friedensbildung. Dazu gehören für Münchow auch entsprechende Angebote in Schulen oder Bildungseinrichtungen. „Die Frage nach Gewissensbildung und Gewissensentscheidung ist für die EAK von grundlegender Bedeutung und so setzen wir uns dafür ein, dass Friedensbildung in Schulen und Gemeinden einen Raum bekommt“, betont er.

Dabei will die EAK auch innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland friedenspolitische Akzente setzen. Über diese Fragen diskutierte der EAK-Vorstand während seiner Bonner Klausur daher auch mit dem EKD-Friedensbeauftragten Renke Brahms (Bremen), der die langjährige Friedensarbeit und das Friedensengagement des Verbandes ausdrücklich würdigte. Die EAK ist auch Mitglied der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD.

Vom 8. bis 10. Juni will die EAK in Bonn ihr 60-jähriges Bestehen feiern. „Dabei wollen wir zum einen zurückblicken auf die Arbeit unseres Friedensverbandes seit 1956, wir wollen aber auch gleichzeitig zeigen, dass auch heute die Arbeit der EAK aktuell und notwendig ist“, so Christoph Münchow, der aber auch hinzufügt: „Angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Innen- wie der Außenpolitik ist eine Friedensarbeit heute wichtiger denn je.“