EAK: Das Schicksal der Kurden nicht stillschweigend hinnehmen

Auf das Schicksal der Kurden im Norden Iraks, in Syrien, der Türkei und im Iran macht die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) aufmerksam. "Im Schatten des Ukrainekriegs geschieht hier Unrecht an den Kurden, sowohl durch die Türkei wie auch durch den Iran", mahnt Wolfgang M. Burggraf, der Geschäftsführer des evangelischen Friedensverbandes. Anlass ist der Internationale Tag der Menschenrechte (10. Dezember).

Seit Wochen werden die kurdischen Gebiete im Norden Iraks sowohl von der türkischen Armee wie auch von Truppen des Irans angegriffen. "Die Angriffe aus der Türkei finden schon länger statt, neu ist nun, dass jetzt auch der Iran, seitdem es hier Proteste gegen das iranische Regime gibt, nun ebenfalls die kurdischen Gebiete im Irak wie im eigenen Land bombardiert", so der EAK-Geschäftsführer.

Nach Ansicht der EAK dürfe die Weltgemeinschaft dies nicht stillschweigend hinnehmen, sondern müsse alles dafür tun, dass die Gewalt in Kurdistan ein Ende findet und der kurdischen Bevölkerung das Recht auf Selbstbestimmung in friedlicher Koexistenz zugestanden werde. "Der Iran übt hier offensichtlich Vergeltung für die regimekritischen Proteste der Kurden. Und die Türkei bezeichnet die Bombardierungen der kurdischen Gebiete im Norden Iraks als Recht auf Selbstverteidigung und als Vergeltung für einen angeblichen Bombenanschlag in der Türkei. Doch diese Angriffe verstoßen gegen das Völkerrecht", kritisiert Wolfgang M. Burggraf.

Der evangelische Friedensverband fordert daher die Bundesregierung auf, sich hier für eine Waffenruhe in Kurdistan einzusetzen, das völkerrechtswidrige Vorgehen der Türkei und des Irans deutlich auch in den Vereinten Nationen und in Bezug auf die Türkei auch in der NATO anzusprechen und sich für das Selbstbestimmungsrecht der Kurden einzusetzen. "Im Iran werden die Menschenrechte missachtet und mit Füßen getreten, und die Türkei ignoriert das Völkerrecht zur Durchsetzung eigener Interessen. Dazu darf Deutschland nicht schweigen", so EAK-Geschäftsführer Wolfgang M. Burggraf.