Bremer Theologen protestieren gegen Bundeswehr auf dem Kirchentag

Berlin/Bremen (epd). Bremer Theologen haben gegen Auftritte der Bundeswehr auf dem Kirchentag in Berlin protestiert. Die von Bundesverteidigungsministerium und Bundeswehr betriebene Militarisierung des öffentlichen Lebens umfasse immer mehr Lebensbereiche, unter anderem auch die Kirche, hieß es in einer Erklärung von 14 Theologinnen und Theologen. So habe am Mittwochabend zur Eröffnung des Christentreffens die Big Band der Bundeswehr gespielt. Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe in einem Militärgottesdienst gepredigt.

"Wir Bremer Theologen protestieren gegen diese militärischen Auftritte in kirchlichen Veranstaltungen, die dem christlichen Friedensauftrag widersprechen und ihn unglaubwürdig machen", hieß es. Kritisiert wurde auch, dass die "Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr" bei der Weltausstellung Reformation in Wittenberg an dem Projekt "Café Friedenswege" beteiligt sei. "Das bedeutet, dass die Bundeswehr über die Kirchliche Friedensarbeit in Teile der kirchlichen Friedensbewegung eindringt." An dem Projekt ist unter anderem auch die "Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden" beteiligt.

Der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag bis Sonntag in Berlin und Wittenberg statt. Das alle zwei Jahre veranstaltete Protestantentreffen steht im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums. Zum Festgottesdienst auf den Elbwiesen im Süden der Lutherstadt Wittenberg werden zum Abschluss mehr als 100.000 Menschen erwartet.