AGDF: Protest in Berlin gegen die geplanten Kürzungen in den Freiwilligendiensten

Am 5. September berät der Deutsche Bundestag in erster Lesung den Haushaltsentwurf für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der für die Jugendfreiwilligendienste 2024 eine Kürzung um 21 Prozent und dann für 2025 weitere Kürzungen vorsieht, so dass dann nur noch 80 statt 120 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Darum werden zeitgleich Vertreterinnen und Vertreter von Trägerorganisationen, ehemalige und aktive Freiwillige sowie Unterstützerinnen und Unterstützer gemeinsam mit dem Kampagnenteam von #meinFreiwilligesInternationalesJahrerhalten vor dem Reichstagsgebäude gegen die massiven Kürzungspläne demonstrieren. Gemeinsam setze sie sich für eine Stärkung der internationalen Freiwilligendienste ein, wie dies noch in der Koalitionsvereinbarung der Ampel vorgesehen ist.

„Gerade mit Blick auf die aktuellen Konflikte wäre es ein fatales Zeichen, Freiwilligendienste als einen wichtigen Pfeiler unserer Gesellschaft zu schwächen. Sie fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Bildung. Junge Menschen, die einen internationalen Freiwilligendienst leisten, tragen durch persönliche Begegnungen, Austausch und gegenseitigem Lernen zur Völkerverständigung bei, lernen globale Zusammenhänge zu verstehen und engagieren sich nach ihrer Rückkehr in vielfältiger Weise ehrenamtlich in Deutschland“, erklärt dazu Silvio Titzmann von der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF).

Für Michelle Wrecz von AKLHÜ e. V. - Netzwerk und Fachstelle für internationale personelle Zusammenarbeit und Silvio Titzmann, die beide dem Kampagnenteam angehören, ist klar: Angesichts der aktuellen Situation mit Krieg und Krisen in Europa und der Welt sollten grenzüberschreitende Austauschprogramme wie der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) stattdessen ausgebaut werden sollten. Noch geschwächt durch die Corona-Pandemie befinde sich die Träger mit ihren Partnerorganisationen aufgrund massiv steigender Kosten und seit elf Jahren unveränderter Fördersätze in einer sehr schwierigen Situation“, so Michelle Wrecz.

Sie hoffen, dass der Bundestag die Pläne der Bundesregierung korrigiert und für FSJ, FÖJ und IJFD keine Kürzungen, sondern zusätzliche Mittel beschließt, damit alle interessierten jungen Menschen auch in Zukunft einen geförderten Freiwilligendienst leisten können.

Die Protestaktion findet am Dienstag, 5. September, zwischen 9 und 14 Uhr auf der Reichstagswiese/Platz der Republik statt. Gegen 11.30 Uhr ist dort eine Fotoaktion geplant, zu der auch Bundestagsabgeordnete eingeladen sind.

Dal der Bundeshaushalt für 2024 in den nächsten Wochen im Bundestag weiterverhandelt wird, sind in den kommenden Tagen weitere Aktivitäten der Kampagne geplant, die diese Budgetverhandlungen begleiten werden.