
AGDF engagiert sich im Kooperationsverbund Demokratische Konfliktbearbeitung
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Vom 01. bis 03. April fand in Heiligenstadt das erste Gesamttreffen des Kooperationsverbunds Demokratische Konfliktbearbeitung statt. Im Kooperationsverbund haben sich sieben Organisationen zusammengeschlossen. Sie bündeln und erweitern Wissen, Ansätze und Angebote im Bereich der demokratischen Konfliktbearbeitung und machen sie für Engagierte in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zugänglich. Bis 2028 soll eine bundesweite Arbeitsgemeinschaft „Demokratische Konfliktbearbeitung“ entstehen. Gefördert wird der Verbund im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Konflikte sind Teil unseres Zusammenlebens und zentral für demokratische Aushandlungsprozesse. Sie zeigen, welche Themen wichtig sind und wo Interessen auseinandergehen. Konstruktiv bearbeitet, können sie Veränderungen anstoßen und eine gerechtere, demokratischere Gesellschaft fördern. „Für die Zukunft unserer Demokratie ist entscheidend, dass gesellschaftliche Konflikte konstruktiv und gewaltfrei ausgetragen werden. Wir alle können aktuell beobachten, wie ungelöste Konflikte von radikalisierten und rechtsextremen Kräften genutzt werden, die einfache Lösungen für komplexe Probleme propagieren. Mit der Stärkung der demokratischen Konfliktbearbeitung wirken wir Polarisierung und Menschenfeindlichkeit aktiv entgegen,“ sagt Dominique Pannke, Leiterin der Koordinierungsstelle des Kooperationsverbundes.
Der Kooperationsverbund fungiert als zentrale Anlaufstelle und Ort fachlicher Debatten für demokratische Konfliktkultur. Er bündelt die Expertise zur demokratischen Konfliktbearbeitung, entwickelt Standards weiter, bietet Raum für Wissensaustausch und erweitert Wissensbestände. Aufgabe ist es, Angebote wie Dialogformate, Konfliktberatung, Weiterbildungen oder die Auseinandersetzung mit Konflikten im digitalen Raum stärker sichtbar zu machen. Diese sollen für jene Akteurinnen und Akteure bereitgestellt werden, die sich in einer Konfliktsituation befinden, sich mit Konflikten auseinandersetzen sowie für verantwortliche Fachstellen.
Die sieben Verbundpartner – Aktionsgemeinschaft Dienst für Frieden (AGDF), Aktion Zivilcourage, Bund für Soziale Verteidigung (BSV), Pro Peace, Gegen Vergessen – für Demokratie, K3B und die Stiftung SPI des Sozialpädagogischen Institut Berlin – bringen langjährige Erfahrung in der Friedens- und Konfliktarbeit sowie der Demokratieförderung im In- und Ausland zusammen. Das K3B – Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktbearbeitung übernimmt die Koordinierung des Verbunds und ist Ansprechstelle und Vertretung nach außen.
Die AGDF arbeitet in enger Kooperation mit ihrer Mitgliedsorganisation Friedenskreis Halle in dem Verbund mit. Schwerpunktthemen werden sein:
- Aufbau der bundesweiten Netzwerkstruktur zu Konfliktbearbeitung
- Weiterentwicklung von Standards und Kursformaten für gewaltfreie Konfliktbearbeitung (mit dem QVB)
- Konfliktbearbeitung, Fachaustausch und Vernetzung zu den vier Themenfeldern Transformationskonflikte, Konfliktbearbeitung durch (lokale) zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure, Erfahrungen aus der internationalen Arbeit und Erinnerungs- und Solidaritätsarbeit zu gewaltsamen Übergriffen und Terroranschlägen.
Foto: K3B Salzwedel