Zentralrat der Muslime will Dialog mit Juden ausbauen

Berlin (epd). Der Zentralrat der Muslime in Deutschland will als Reaktion auf den jüngsten Antisemitismus-Bericht den jüdisch-muslimischen Dialog ausbauen. Mit "großer Sorge" habe er den Bericht und die wachsenden antisemitischen Tendenzen vor allem im rechtsgerichteten Teil der Bevölkerung zur Kenntnis genommen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek am Mittwoch in Berlin. "Vereinzelte antisemitischen Tendenzen" unter den nach Deutschland geflüchteten Menschen beobachte der Zentralrat ebenfalls mit Sorge und Bedauern.

"Antisemitismus darf in Deutschland keinen Platz mehr finden", betonte Mazyek. Die Muslime für ein Deutschland ein, das frei von Rassismus sei. Es müsse aber noch viel getan werden, um dem wiederaufkeimenden Antisemitismus konsequent entgegenzutreten, mahnte er. Dabei dürften bereits laufende Kooperationen zwischen Muslimen und Juden nicht außer Acht gelassen werden.

In seinem Bericht hatte der unabhängige Expertenkreis Antisemitismus des Bundestags herausgestellt, dass zwar immer noch 90 Prozent der antisemitischen Angriffe von Rechtsextremen ausgingen. Aber zunehmend breite sich Antisemitismus im Alltag und vor allem in den sozialen Netzwerken aus. Juden hätten in Deutschland zudem wachsende Angst vor Antisemitismus durch Flüchtlinge.