Zentralafrika: Dritter UN-Soldat in diesem Jahr getötet

Bangui/Genf (epd). In der Zentralafrikanischen Republik nimmt die Gewalt gegen die UN-Friedensmission zu. Seit Anfang des Jahres seien drei Soldaten der Schutztruppe Minsuca erschossen worden, erklärte ein UN-Sprecher am Freitag in der Hauptstadt Bangui. Demnach überfielen gut 50 Angreifer am Dienstag im Nordwesten des Landes eine Patrouille und töteten einen Blauhelmsoldaten aus Bangladesch. Ebenfalls am Dienstag griffen Unbekannte die UN-Truppen an, als sie im Nordosten des Landes einen Konvoi mit Treibstoff begleiteten. Zwei marokkanische Blauhelme wurden getötet.

Die UN verurteilten die Angriffe. Attacken auf Blauhelmsoldaten könnten als Kriegsverbrechen gewertet werden, warnte ein Sprecher. Wer hinter den Angriffen steckt, blieb zunächst unklar. In der Zentralafrikanischen Republik sind mehrere Rebellengruppen und zudem schwer bewaffnete kriminelle Banden aktiv. Ein Waffenstillstand, der vor über einem Jahr den Bürgerkrieg beenden sollte, ist brüchig. Die UN haben derzeit knapp 10.000 Soldaten und fast 2.000 Polizisten in dem bitterarmen Land stationiert.