Woelki: Weihnachtsbotschaft ist "Antwort auf alle Krisen"

Köln (epd). Angesichts einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die einende Botschaft der Weihnachtsgeschichte betont. Im Kind in der Krippe biete Gott jedem Menschen seine Liebe und sein Heil an, "über jede Grenze, jeden Status, jedes Geschlecht, jedes Einkommen, jede Hautfarbe, jede Lebensperspektive hinweg", sagte Woelki in der Christmette im Kölner Dom laut Predigttext. Gottes Liebe umfange Eltern, die nicht wüssten, wie sie mit ihren Kindern aus Aleppo oder einer anderen Stadt fliehen sollen, genauso wie Eltern, die nicht wüssten, wie sie die nächste Klassenfahrt ihrer Kinder bezahlen sollen. Diese Botschaft sei "die Antwort auf alle Krisen".

"Unsere Welt heute ist wahrscheinlich vom Frieden ähnlich weit entfernt wie vor 2.000 Jahren", sagte der Kölner Erzbischof weiter. Es seien so viele Menschen auf der Flucht wie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr, die Schere zwischen Arm und Reich gehe immer weiter auseinander und der soziale Zusammenhalt erfahre durch sogenannte Fake News und Populismus eine zunehmende Erosion. Mitten in diese Situation komme die Botschaft von Weihnachten: "Gott kommt als Kind in dieser Nacht - mitten hinein in die Nacht unseres Lebens, in die Ausweglosigkeit, die Traurigkeit, die Hoffnungslosigkeit, mitten in die Angst hinein", sagte Woelki. Seit mehr als 2.000 Jahren gebe diese Botschaft den Menschen Kraft und Hoffnung.