Welthungerhilfe unterstützt Flüchtlinge aus Äthiopien im Sudan

Bonn (epd). Die Welthungerhilfe stellt für die Versorgung von äthiopischen Flüchtlingen im Sudan 250.000 Euro bereit. "Etwa 40.000 Flüchtlinge brauchen jetzt dringend humanitäre Hilfe, denn sie kommen hungrig, durstig und verängstigt im Sudan an", teilte die Hilfsorganisation am Montag in Bonn mit. In einem ersten Schritt würden rund 8.000 Menschen im Sudan mit sauberem Trinkwasser sowie Kochgeschirr, Seife, Decken und Kleidung versorgt. "Gleichzeitig werden Sanitäranlagen errichtet, um die katastrophalen hygienischen Verhältnisse zu verbessern", teilte die Welthungerhilfe mit.

Die Menschen sind den Angaben zufolge vor Kämpfen im Norden des Landes in ehemalige Flüchtlingslager geflohen, in denen bei früheren Konflikten sudanesische Vertriebene gelebt haben. "Gleichzeitig entstehen neue Camps, weil die Zahl der Flüchtlinge täglich steigt", hieß es. Die Welthungerhilfe plane zudem, Schutzräume für Kinder und Frauen einzurichten. 

Die Armee der äthiopischen Regierung und die Kämpfer der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) liefern sich seit Anfang November Kämpfe um die Kontrolle der Tigray-Region im Norden des Landes. Das katholische Hilfswerk Missio Aachen hatte am Samstag vor der Situation eritreischer Flüchtlinge dort gewarnt. In den vergangenen Jahren seien im Norden Äthiopiens vier große Camps für Flüchtlinge aus Eritrea entstanden, hatte Missio erklärt. 

Zwischen der Regierung in der Hauptstadt Addis Abeba und der Region Tigray wachsen seit langem die Spannungen. Der Konflikt eskalierte nach Streit um für den Sommer geplante Parlamentswahlen. Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte die Wahlen wegen der Corona-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Regionalregierung in Tigray hatte daraufhin im September Wahlen abgehalten, die Abiy für ungültig erklärte. Die Afrikanische Union (AU) will mit Vermittlungen den militärischen Konflikt lösen.