Welthungerhilfe mahnt Verhandeln bei internationalen Konflikten an

Hannover/Berlin (epd). Die Welthungerhilfe ruft zu mehr Verhandlungsbereitschaft in internationalen Konflikten auf und warnt davor, Probleme durch das Kürzen von Hilfsleistungen zu verschärfen. „Es braucht viel größere Anstrengungen und politischen Willen, die Konflikte durch Verhandlungen auf vielen Ebenen zu lösen“, sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch/Online).

Die Finanzierung humanitärer Hilfe dürfe angesichts eines steigenden Bedarfs nicht gekürzt werden. Auch ein sicherer Zugang von Helfern zu Bedürftigen müsse garantiert werden. Zentrale Konfliktherde seien der Sudan, der Nahe Osten und die Ukraine, sagte Mogge. Diese Regionen erforderten im kommenden Jahr besondere Aufmerksamkeit.

Im Sudan schockiere das schiere Ausmaß der Krise. „Knapp zwei Jahre Bürgerkrieg haben die größte Vertriebenenkrise der Welt verursacht.“ Elf Millionen Menschen seien dort auf der Flucht, rund 26 Millionen Menschen hungerten.

Die Bevölkerung der Ukraine leide weiter unter russischen Angriffen, sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe. In den Ländern des Nahen Ostens entwickele sich die Lage sehr dynamisch, die humanitäre Hilfe müsse ständig angepasst werden. In Gaza seien nach wie vor fehlende Zugangsmöglichkeiten „ein echtes Problem für die Helfer“.