Welthungerhilfe fordert besseren Zugang zum Gaza-Streifen

Bonn, Berlin (epd). Die Deutsche Welthungerhilfe kritisiert die schwierigen Bedingungen im Gaza-Streifen. „Es gibt derzeit kaum ein Krisengebiet, in dem es so schwierig ist, humanitäre Hilfe zu leisten“, sagte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, am Donnerstag in Bonn. Lastwagen warteten oft wochenlang auf die Grenzüberquerung, Lagerstätten für Hilfsgüter oder Verteilungsplätze müssten geräumt werden und humanitäre Helfer seien immer wieder Angriffen ausgesetzt.

Die Organisation forderte einen sofortigen und anhaltenden Waffenstillstand sowie den Schutz der Zivilbevölkerung und der humanitären Helfer. Es müsse ein ungehinderter Zugang von Hilfsgütern in die Region gewährleistet werden. Zudem müsse die Hamas alle verbleibenden Geiseln sofort freilassen.

Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung im Gaza-Streifen seien bislang vertrieben worden, erklärte die Welthungerhilfe. Viele müssten weiterhin fliehen, um Schutz vor den andauernden Kämpfen zu finden. Die als sicher ausgewiesenen Zonen im Gaza-Streifen veränderten sich täglich und würden immer kleiner. Zugleich werde der Zugang zur notleidenden Bevölkerung immer stärker durch bürokratische Hürden sowie Sicherheitsauflagen erschwert. Das habe dazu geführt, dass im Juli so wenig Hilfsgüter in das Gebiet gekommen seien wie nie zuvor.

Die Welthungerhilfe unterstütze gemeinsam mit ihrem europäischen Partner CESVI und der lokalen Organisation Juzoor die Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten, hieß es. Verteilt würden Nahrungsmittel, Spezialnahrung für unterernährte Kinder und Hygieneartikel. Besonders im Fokus stünden dabei Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 geht die israelische Armee mit massivem Bombardement und Bodentruppen im Gaza-Streifen vor. Zudem hat Israel das Küstengebiet weitgehend abgeriegelt. Nur wenige Hilfs- und Medizinlieferungen für die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser erreichen den Gaza-Streifen.