Volksbund rät zur Absage örtlicher Gedenkstunden zum Volkstrauertag

Essen/Dormagen (epd). Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge empfiehlt seinen Gliederungen sowie den Kommunen, die Gedenkstunden anlässlich des diesjährigen Volkstrauertages (15. November) abzusagen. Stattdessen könnten stille Kranzniederlegungen stattfinden und Statements und Videobotschaften veröffentlicht werden, erklärte der nordrhein-westfälische Landesverband des Volksbundes am Montag in Essen. Gründe seien die dynamische Entwicklung der Corona-Infektionszahlen. Nach der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes sind Zusammentreffen in der Öffentlichkeit auf maximal zehn Personen aus maximal zwei Haushalten begrenzt. 

Die im Kloster Knechtsteden in Dormagen am 14. November geplante zentrale Gedenkstunde des Landes Nordrhein-Westfalen werde um ein Jahr verschoben, hieß es weiter. Stattdessen veröffentlichen die Repräsentanten von Landtag, Landesregierung und Volksbund eigene Videostatements, kündigte der Volksbund an. Die Videos seien am 14. November auf der Homepage des NRW-Landtages www.landtag.nrw.de zu sehen und zu hören. 

Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag und findet alljährlich zwei Wochen vor dem 1. Advent statt. Er wurde 1922 ins Leben gerufen und diente zunächst dem Gedenken der Toten des Ersten Weltkrieges. Die Nationalsozialisten benannten den Tag in "Heldengedenktag" um und stellten ihn in den Dienst ihrer kriegsverherrlichenden Propaganda. Heute ist der Volkstrauertag den Toten von Krieg und Gewalt gewidmet und dient zugleich der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden.