Verteidigungsministerin besucht unangekündigt Kirchentag

Dortmund (epd). Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat dem evangelischen Kirchentag in Dortmund am Donnerstag einen unangekündigten Besuch abgestattet. Am Stand der evangelischen Kirchliche Friedensarbeit auf dem Markt der Möglichkeiten habe sie unter anderen mit Militärbischof Sigurd Rink gesprochen, teilte die Kirchliche Friedensarbeit mit. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), der Besuch sei vorher nicht öffentlich angekündigt worden, weil in der Terminplanung der Ministerin lange unklar gewesen sei, ob sie die Zeit dafür finde.

In der Vergangenheit war es bei Kirchentagsauftritten von Verteidigungsministern mehrfach zu Protesten gekommen. Insbesondere der im Kirchentagspräsidium engagierte Thomas de Maizière (CDU) wurde von kirchlichen Friedensaktivisten kritisiert, als er von 2011 bis 2013 an der Spitze des Bundesverteidigungsministeriums stand. Verteidigungsminister Hans Apel (SPD) wurde 1981 auf dem evangelischen Kirchentag in Hamburg mit Eiern beworfen.

Der Kirchentag war nach Worten von Sprecher Stephan von Kolson über den Besuch von Ursula von der Leyen informiert. "Sie war aber nicht als Mitwirkende da, sondern in eigener Sache", sagte er. Militärbischof Rink äußerte sich erfreut über den Besuch der Ministerin: "Mitten im Trubel des Kirchentags war ich beeindruckt von ihrem offenen Zuhören und ihrer Aufnahmebereitschaft." Von der Leyen habe mit ihm unter anderem über den perspektivischen Einsatz von Militärrabbinern und Militärimamen in der Bundeswehr gesprochen, der sich im Planungsstadium befinde.