Vatikan kritisiert Russland für Destabilisierung der Ukraine

Rom (epd). Der Vatikan hat Russland indirekt für sein Vorgehen in der Ukraine kritisiert. Unter Anspielung auf die Annexion der Krim und die Einflussnahme Moskaus auf die Ostukraine forderte der vatikanische "Außenminister" Paul Richard Gallagher Vatikanangaben vom Freitag zufolge beim OSZE-Außenministertreffen, "auf Aktionen zur Destabilisierung von Nachbarländern zu verzichten". Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine steht im Mittelpunkt des zweitägigen Jahrestreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Mailand.

Mit Blick auf den Konflikt zwischen den beiden OSZE-Mitgliedern rief Gallagher zu einem "offenen und ehrlichen Dialog für die Stärkung von Frieden und Gerechtigkeit" auf. Dabei sollten die zur Verfügung stehenden Mittel der OSZE genutzt werden, sagte er unter Anspielung auf die Beobachtermission in den betroffenen Gebieten.

Anlässlich des 70. Jahrestags der Verabschiedung der UN-Menschenrechtserklärung beklagte der vatikanische "Außenminister" überdies, eine "radikal individualistische Interpretation und die Anerkennung neuer Rechte" erschwerten zunehmend internationalen Konsens. Diese widerspreche sowohl der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte als auch den Grundprinzipien der OSZE. Dabei werde zunehmend eine Rangordnung unter den Menschenrechten eingeführt, in deren Folge das Christentum diskriminiert werde, kritisierte Gallagher. Intoleranz gegenüber Christen sei in vielen Gesellschaften das "letzte akzeptable Vorurteil".