Uni Hamburg: Wissenschaftliche Friedenstheologie wird weitergeführt

Hamburg/Bonn (epd). Die wissenschaftliche Erforschung der Friedenstheologie an der Hamburger Universität wird weitergeführt. Die "Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen" werde am Sonnabend (6. Mai, 16 Uhr) in der Mennonitenkirche Hamburg-Altona aktuelle Forschungsfragen für ihre künftige Arbeit präsentieren, kündigte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag in Bonn an. Ihre Finanzierung durch die Förderstiftung der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden sei auf weitere Jahre hinaus gesichert. Geleitet wird die Arbeitsstelle von dem Theologen Fernando Enns. 

Renke Brahms, Friedensbeauftragter des EKD-Rates, würdigte die Arbeit der historischen Friedenskirchen. Sie würden wichtige Impulse für eine "Kirche des gerechten Friedens" geben. Während der Reformation sei die Täuferbewegung als Vorläufer der historischen Friedenskirchen vor allem in den lutherischen Bekenntnisschriften noch verdammt worden, sagte Brahms. "Dies ist heute nicht mehr nachzuvollziehen." Die evangelische Kirche brauche die Anregungen und Forschungsarbeiten der Arbeitsstelle. Brahms ist auch Leitender Geistlicher der Evangelischen Bremischen Kirche. 

Als historische Friedenskirchen gelten die Mennoniten, die Church of the Brethren und die Gesellschaft der Freunde ("Quäker"). Für sie ist Gewaltfreiheit ein wesentliches Merkmal ihrer Identität. Die "Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen" wurde im Sommersemester 2006 an der Universität Hamburg im Fachbereich Evangelische Theologie eingerichtet. Ihre Aufgabe ist die systematisch-theologische Erforschung und Weiterentwicklung einer Theologie der Friedenskirchen im ökumenischen Kontext.