UN warnen vor Verschärfung der Kämpfe in Ostukraine

Genf (epd). Die UN haben vor einer weiteren Eskalation der Gewalt zwischen Armee und pro-russischen Separatisten in der Ostukraine gewarnt. Die Konfliktparteien schickten immer mehr Panzer, Raketenwerfer und andere schwere Waffen in die umkämpften Gebiete, warnte der humanitäre Koordinator der UN für die Ukraine, Neal Walker, am Dienstag in Genf.

Das Zusammenziehen der Waffen erhöhe das Risiko, dass sie eingesetzt werden. Walker verlangte von beiden Seiten, das schwere Kriegsgerät abzuziehen. Die Intensivierung der Kämpfe seit Januar habe die humanitäre Lage der Menschen in dem Gebiet drastisch verschlechtert. Gesundheitseinrichtungen arbeiteten nur noch eingeschränkt, es herrsche ein akuter Mangel an Strom und Brennstoffen. Männer, Frauen und Kinder litten unter den eisigen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius, erklärte Walker.

Seit Beginn der Kämpfe im April 2014 seien mehr als 10.000 Menschen getötet worden. Bis zu eine Million Menschen seien innerhalb der Gebiete, die von der Regierung kontrolliert werden, auf der Flucht, sagte der UN-Koordinator. Etwa 200.000 Menschen seien nach ihrer Flucht in die Regionen zurückgekehrt, die jetzt von Rebellen gehalten werden.

Im Februar 2015 hatten die Konfliktparteien unter deutscher und französischer Vermittlung das Minsk-II-Abkommen vereinbart. Die in der weißrussischen Hauptstadt erzielte Übereinkunft sieht eine Waffenruhe, den Abzug schwerer Waffen, die Einrichtung einer Pufferzone und einen Gefangenenaustausch vor.