UN verlangen Öffnung der Hilfsrouten in den Jemen

Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben von Saudi-Arabien Zugang zum Jemen verlangt. Die Blockade der Seehäfen, Flughäfen und Straßen mache die Einfuhr von dringend benötigten Lebensmitteln, Medikamenten, Brennstoffen und anderen Hilfsgütern für Millionen hungernde und kranke Menschen unmöglich, warnte ein UN-Sprecher am Dienstag in Genf.

Die Versorgungslage der Einwohner des Bürgerkriegslandes sei schon seit langem katastrophal, erklärte Jens Laerke, Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA). Sieben Millionen der insgesamt 27 Millionen Einwohner des Jemen seien vom Hungertod bedroht. Zudem breitet sich im Jemen laut der Weltgesundheitsorganisation die Cholera immer weiter aus. Mehr als 900.000 Menschen hätten sich infiziert, knapp 2.200 von ihnen seien gestorben.

Eine Koalition unter Führung Saudi-Arabiens hatte am Sonntag angekündigt, alle Verbindungen in den Jemen über Land, Wasser und Luft vorübergehend zu schließen. Damit soll die Einfuhr von Waffen aus dem Iran für die schiitischen Huthi-Rebellen unterbunden werden. 

Im Jemen bekämpfen sich seit 2015 die Huthi-Rebellen und die sunnitisch geprägte Regierung, die von der Koalition unter Saudi-Arabiens Führung unterstützt wird. Tausende Menschen wurden bereits getötet. Cholera wird durch verschmutztes Wasser oder Nahrungsmittel übertragen und breitet sich bei schlechten hygienischen Verhältnissen schnell aus. Besonders gefährlich ist die Infektion für Kinder, alte und kranke Menschen.