UN-Staaten erwarten kein Verbot von Killerrobotern

Genf (epd). Unter dem Dach der Vereinten Nationen beraten seit Montag Regierungsvertreter in Genf über die sogenannten Killerroboter. Die fünftägige Konferenz werde nicht den Start von Verbotsverhandlungen für Killerroboter empfehlen, hieß es aus Diplomaten-Kreisen. 

Rüstungsgegner werfen vor allem den beiden großen Militärmächten USA und Russland vor, Verbotsverhandlungen für die "tödlichen autonomen Waffensysteme" zu verhindern. Auch Frankreich und Deutschland seien an einer Ächtung der Kriegsgeräte nicht interessiert, betonte die internationale Kampagne zum Stopp von Killerrobotern.

Die Regierungsvertreter wollen militärische, sicherheitspolitische und humanitäre Aspekte der Waffensysteme debattieren. Die Gespräche finden im Rahmen der UN-Konvention über konventionelle Waffen statt.

Die Kampagne zum Stopp von Killerrobotern und Menschenrechtsorganisationen verlangen ein umfassendes Verbot der Waffen. Ein UN-Abkommen müsste die Entwicklung, die Produktion, den Handel, die Lagerung und den Einsatz von Killerrobotern verbieten. Laut einem Bericht des UN-Menschenrechtsrates feilen die USA, Großbritannien und Israel an den Robotern. Auch der südkoreanische Konzern Samsung treibt die Technologie voran. 

Killerroboter könnten laut den Rüstungsgegnern schon in einigen Jahren zum Alltag auf den Schlachtfeldern gehören. Künstliche Intelligenz bildet die Basis. Nach Plänen von Militärs sollen Killerroboter selbstständig Gegner töten, ohne dass Menschen eingreifen. 

Mobile Systeme setzen sich selbst in Marsch oder werden in Marsch gesetzt. Dieser Marschbefehl stammt im Extremfall von anderen Robotern. Stationäre Systeme werden fest verankert, zum Beispiel auf Kriegsschiffen, entlang Grenzen oder zum Schutz gefährdeter Einrichtungen wie Atomanlagen.