UN: Sechs Helfer im Südsudan ermordet

Genf/Juba (epd). Unbekannte haben im Südsudan sechs Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ermordet. Die Helfer seien am Samstag auf der Fahrt von der Hauptstadt Juba in die Stadt Pibor im Osten des Landes aus einem Hinterhalt heraus überfallen und getötet worden, erklärte der humanitäre Koordinator der UN für den Südsudan, Eugene Owusu, am Montag. Owusu verurteilte die Tat als heimtückischen Akt. Es sei vollkommen unannehmbar, dass Helfer zu einem Zeitpunkt angegriffen würden, an dem die humanitäre Not im Land so groß sei wie noch nie.

Seit Ausbruch des Bürgerkriegs im Südsudan vor drei Jahren sind nach UN-Angaben insgesamt 79 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden. Wer die Opfer des jüngsten Überfalls sind und für welche Organisationen sie arbeiteten, teilte Owusu nicht mit. Vor zwei Wochen wurden bei einem Überfall auf einen Konvoi ein Mediziner und ein Patient umgebracht. 

Wegen der anhaltenden Kämpfe im Südsudan sind fast 7,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ein im April 2016 geschlossenes Friedensabkommen zwischen der Regierung und dem ehemaligen Vizepräsidenten und Rebellenführer Riek Machar scheiterte. Eine UN-Untersuchungskommission warnte im Dezember vor einem drohenden Völkermord ähnlich dem in Ruanda 1994. 

Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, verfügt aber über reiche Ölvorkommen. Das zentralafrikanische Land ist erst seit 2011 unabhängig.