UN: Mehr als 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht

New York / Genf (epd). Mehr als 20 Millionen Menschen in vier Konfliktländern sind laut den Vereinten Nationen vom Hungertod bedroht. Die internationale Gemeinschaft müsse eine Katastrophe im Südudan, in Somalia, in Nordost-Nigeria und im Jemen verhindern, verlangte UN-Generalsekretär António Guterres am Mittwochabend in New York.

Großzügige und schnelle Hilfe sei dringend nötig, sagte Guterres in seinem eindringlichen Appell an die Weltgemeinschaft. Die Gewalt habe die Nahrungsmittelproduktion in den Gebieten zerstört. Viele Hilfsbedürftige seien nicht zu erreichen. Die Hilfsorganisationen der UN bräuchten bis Ende März mindestens 4,4 Milliarden US-Dollar, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente an die notleidenden Menschen zu liefern. Bislang hätten die Vereinten Nationen aber erst 90 Millionen US-Dollar erhalten.

Im Südsudan müssen die Helfer etwa 5,8 Millionen Menschen versorgen. In Somalia sind laut UN 5,5 Millionen Einwohner auf Hilfe angewiesen und im Jemen 8,3 Millionen. Im Nordosten Nigerias brauchen mehr als zwei Millionen Menschen Unterstützung. Im Südsudan und im Jemen gibt es schwere bewaffnete Konflikte, der zerfallene Staat Somalia leidet unter anhaltender Gewalt, und im Nordosten Nigerias überzieht die islamistische Terrormiliz Boko Haram die Menschen mit einer Terrorkampagne.