UN: Kriege, Klimawandel und Covid stürzen immer mehr Menschen in Not

Genf (epd). Immer mehr Menschen leiden laut den Vereinten Nationen unter anhaltenden Kriegen, dem Klimawandel und der Corona-Pandemie. Im kommenden Jahr seien voraussichtlich 274 Millionen Kinder, Frauen und Männer in Ländern wie Afghanistan und Äthiopien auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen, erklärte der Notfallkoordinator der UN, Martin Griffiths, am Donnerstag in Genf.

Das sei ein Anstieg um 17 Prozent gegenüber 2021. Rund 45 Millionen Menschen seien von Hungersnöten bedroht. Der Nothilfekoordinator erklärte, dass die UN einen Betrag von 41 Milliarden US-Dollar (36 Milliarden Euro) für ihre humanitären Aktivitäten brauchten. Mit dem Geld sollen demnach 181 Millionen Menschen in 63 Ländern mit Lebensmitteln, Unterkünften, Medikamenten und anderen humanitären Gütern versorgt werden.

Bislang hätten Geber erst 17 Milliarden US-Dollar (15 Milliarden Euro) für 2022 bereitgestellt. Das entspreche weniger als der Hälfte der benötigten Gelder. Griffiths rief die Staaten zu großzügigen finanziellen Zuwendungen auf, um die Not der Menschen zu lindern. Sie bräuchten einen Hoffnungsschimmer. Viele Menschen lebten noch, weil sie humanitäre Hilfe erhielten.

Groß sei die Not unter anderem im Jemen, Myanmar und Südsudan, sagte Griffiths. Von vielen Krisen seien besonders Frauen und Kinder betroffen.