UN-Fachleute verlangen Abzug von Söldnern aus Libyen

Genf (epd). UN-Experten haben den Abzug von Söldnern und privaten Sicherheitsfirmen aus Libyen gefordert. Die Aktivitäten der privaten Kämpfer behinderten den Friedensprozess und die vorgesehenen Wahlen später in diesem Jahr, erklärte die UN-Arbeitsgruppe über Söldner am Freitag in Genf.

In dem Waffenstillstandsabkommen von Herbst 2020 hätten sich die Bürgerkriegsparteien darauf geeinigt, dass fremde Truppen und Söldner das Land verlassen sollten. Den Angaben nach operieren in Libyen private Sicherheitsanbieter aus Russland, Syrien, dem Sudan und dem Tschad, von denen einige als Söldner eingestuft werden müssten.

Die Einheiten bedrohten die Stabilität der gesamten Region, hieß es. Nach dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 übernahmen Milizen die Macht in dem nordafrikanischen Land und stürzten es nach und nach ins Chaos. Russland, Ägypten, die Türkei und andere Mächte unterstützen verschiedene Parteien in dem Konflikt.

Libyen spielt eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen der Europäischen Union, die Zahl der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer deutlich zu reduzieren. Viele Menschen aus Afrika versuchen, über Libyen und das Mittelmeer Europa zu erreichen. Die Arbeitsgruppe befasst sich im Auftrag des UN-Menschenrechtsrats mit Söldnern und ihren Militäroperationen.