UN-Botschafter: Klimawandel wirkt sich auf Sicherheit aus

Düsseldorf (epd). Deutschlands UN-Botschafter Christoph Heusgen sieht im Klimawandel eine Bedrohung für den Frieden in der Welt. "Klimawandel, Flucht von Menschen vor Hitze und Trockenheit oder Anstieg des Meeresspiegels bedeutet Destabilisierung betroffener Länder", sagte Heusgen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitag). "Das wird ein neues großes Problem für den Frieden. Wir müssen uns jetzt darum kümmern, weil es sonst zu spät sein kann."

Heusgen kündigte an, Deutschland wolle als nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat in diesem Jahr den Komplex Klima und Sicherheit in den Blick nehmen: "Wir wollen deutlich machen, wie sich Klimaveränderungen auf Sicherheit auswirken", sagte Heusgen. "Wenn beispielsweise Bevölkerungen etwa aufgrund von Dürre abwandern und in anderen Gebiete ansässig werden wollen, kommt es regelmäßig zu Konflikten."

Besonders betroffene Gebiete seien die Sahel-Zone und die Tschadsee-Region oder Staaten wie Niger, Vietnam oder Inselstaaten. "Wir müssen das Bewusstsein dafür schärfen und Vorsorge treffen", mahnte der UN-Botschafter. Fast alle gegenwärtigen Mitglieder des Sicherheitsrates hätten Unterstützung signalisiert. 

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit Sitz in New York fasst Beschlüsse zu Themen der internationalen Sicherheit und des Weltfriedens. Die fünf ständigen Mitglieder mit Vetorecht sind die Vereinigten Staaten, Russland, China, Frankreich und das Vereinigte Königreich. Zehn Sitze werden jeweils für zwei Jahre von nichtständigen Mitgliedern besetzt. Derzeit sind das Belgien, Deutschland, die Dominikanische Republik, Estland, Indonesien, Niger, der karibische Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen, Südafrika, Tunesien und Vietnam.