UN befürchten eine Hungersnot im Gaza-Streifen

Jerusalem, Genf (epd). Die UN befürchten eine weitere Verschlimmerung der Versorgungslage im Gaza-Streifen. Den Menschen drohe im Winter eine Hungersnot, falls der Konflikt nicht ende und humanitäre Hilfe nicht eine größere Zahl von Familien erreiche, warnten das Welternährungsprogramm (WFP) und 15 weitere UN-Organisationen und Partner am Donnerstag in Jerusalem.

Zwölf Monate Kämpfe hätten Lebensgrundlagen zerstört, die Nahrungsmittelproduktion stark beeinträchtigt und Versorgungsrouten massiv eingeschränkt, hieß es in einem Bericht. Die Autoren prognostizieren, dass in den kommenden Monaten 1,95 Millionen Menschen (91 Prozent der Bevölkerung) von akutem Hunger betroffen sein werden. Im Gaza-Streifen kämpfen Israels Armee und die Terrorgruppe Hamas gegeneinander.

Zwar zeige der Bericht eine minimale Verbesserung der Ernährungssituation im September und Oktober 2024, die auf verstärkte humanitäre Hilfe in Nord-Gaza, Gaza-Stadt und anderen Gebieten zurückzuführen sei, hieß es. Diese leichte Verbesserung dürfte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Das WFP forderte die Öffnung der Grenzübergänge und die Einstellung der Kämpfe, um angemessene humanitäre Hilfe leisten zu können.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 geht die israelische Armee mit massivem Bombardement und Bodentruppen im Gaza-Streifen vor. Zudem hat Israel das Küstengebiet weitgehend abgeriegelt. Nur wenige Hilfs- und Medizinlieferungen für die 2,2 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser erreichen den Gaza-Streifen.