UN: Assad blockiert Hilfe für Menschen in sechs belagerten Städten

Genf (epd). Die Vereinten Nationen kommen mit der Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsgütern an Hunderttausende notleidende Menschen in Syrien nur schleppend voran. Die Assad-Regierung habe bislang keine Erlaubnis für die Versorgung von Männern, Frauen und Kindern in sechs belagerten Orten in dem Bürgerkriegsland gegeben, erklärte der humanitäre Berater der UN für Syrien, Jan Egeland, am Donnerstag in Genf.

Die UN und ihre Partnerorganisationen wollten bis Ende April Hilfsgüter an 1,1 Millionen Menschen in belagerten Orten und schwer zugänglichen Gebieten verteilen, sagte Egeland. Trotz der Feuerpause in Syrien sei die Sicherheitslage so angespannt, dass viele Regionen nicht gefahrlos erreicht werden könnten. Große Gebiete seien nicht zugänglich, da sie von Terrormilizen beherrscht seien.

Nach Egelands Angaben lieferten die UN und ihre Partner in diesem Jahr Lebensmittel, Wasser, Medikamente und andere Hilfsgüter an 260.000 Menschen in schwer erreichbaren Gebieten. Der UN-Sicherheitsrat hatte mehrfach gefordert, dass der Zugang zu allen notleidenden Menschen in Syrien garantiert sein müsse.

Am späten Nachmittag war ein Treffen des UN-Sondergesandten, Staffan de Mistura, bei den Syrien-Gesprächen mit Oppositionellen vorgesehen. De Mistura will die Opposition und das Regime von Baschar al-Assad zur Bildung einer Übergangsregierung bewegen. Später sollen eine neue Verfassung verabschiedet und Wahlen abgehalten werden. Der Syrien-Konflikt begann vor fünf Jahren, mehr als 260.000 Menschen starben. Millionen Syrer sind auf der Flucht.

Die neue Runde der Syrien-Gespräche zur friedlichen Beilegung des Konflikts begann am Montag und soll bis Donnerstag nächster Woche dauern. Danach sind zwei weitere Runden geplant.