UN: Angriffe auf Flüchtlinge Kriegsverbrechen

New York/Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben die mutmaßlichen Luftangriffe auf Flüchtlingscamps in Nordsyrien mit vielen Todesopfern scharf verurteilt. Falls es sich um gezielte Angriffe gehandelt habe, seien es Kriegsverbrechen, erklärte der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien am Donnerstag (Ortszeit) in New York.

Eine unabhängige und neutrale Untersuchung müsse die Angriffe lückenlos aufklären, sagte O'Brien. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Er bezog sich auf Berichte, wonach mindestens 30 Menschen bei den Angriffen auf zwei Camps im Distrikt Idlib getötet worden seien. 

Zudem seien mehr als 80 Flüchtlinge verletzt worden. Viele der Opfer seien Frauen und Kinder gewesen. Auch wurden viele Zelte in den Lagern zerstört, wie der UN-Nothilfekoordinator mitteilte. Die Menschen waren vor Gefechten zwischen den syrischen Bürgerkriegsparteien geflohen.

In den vergangenen Wochen zielten Bürgerkriegsparteien immer wieder auf zivile Einrichtungen. Vor allem Krankenhäuser wurden getroffen. Für Luftschläge dürfte nach Ansicht von Diplomaten in erster Linie das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verantwortlich sein.