UN: 60.000 Menschen vor neuer Gewalt aus Südsudan geflohen

Genf (epd). Etwa 60.000 Menschen sind laut den UN vor der neuen Gewalt im Südsudan in Nachbarländer geflohen. Seit Ausbruch der Kämpfe vor mehr als drei Wochen hätten sich 52.000 Menschen aus dem Südsudan nach Uganda durchgeschlagen, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf mit. Gut 7.000 Menschen hätten im Sudan und etwa 1.000 in Kenia Zuflucht gesucht.

Die Flüchtlinge berichteten laut UNHCR, dass bewaffnete Gruppen in Teilen des Südsudan Dörfer plünderten, Zivilisten ermordeten und Jungen sowie junge Männer zwangsweise rekrutierten. Auch von weit verbreiteter sexueller Gewalt war in den vergangenen Tagen berichtet worden.

In dem ostafrikanischen Land herrscht seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg zwischen Anhängern von Präsident Kiir und Getreuen von Ex-Vizepräsident Riek Machar, Anfang Juli brach neue Gewalt aus. Insgesamt flohen seit Beginn des Konflikts vor zweieinhalb Jahren den UN zufolge knapp 900.000 Menschen aus dem Südsudan ins Ausland, innerhalb des Landes sind 1,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Zehntausende wurden getötet.

Trotz seiner Rohölreserven gehört der Südsudan zu den ärmsten Ländern der Welt. Vor fünf Jahren erlangte der Südsudan die Unabhängigkeit vom Sudan im Norden.