Ukraine: Friedensverband fordert Verhandlungen und Waffenstillstand

Bonn (epd). Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden drängt zum bevorstehenden Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine auf Friedensverhandlungen und einen Waffenstillstand. Bedingungen für Verhandlungen sollten die Beachtung der universellen Menschenrechte und die Berücksichtigung der politischen Ziele der Ukraine sein, heißt es in einer am Montag in Bonn veröffentlichten Erklärung des Friedensverbandes. Entsprechende Schritte sollten auf internationaler Ebene, von der Zivilgesellschaft und von den Kirchen unternommen werden.

Solange das nicht geschehe, werde die militärische Auseinandersetzung weiter eskalieren, mit immer höheren Opfern, fortgesetzter Zerstörung, Vernichtung und Verzweiflung, warnte die Aktionsgemeinschaft. Nach Überzeugung des Verbandes würden „die Chancen auf einen Verständigungsfrieden sinken“, wenn das Ziel eines Sieges um jeden Preis nicht aufgegeben werde. Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden verlangte zugleich, dass der Bruch des Völkerrechts durch den Überfall Russlands auf die Ukraine und die Missachtung von Menschenrechten nicht gebilligt werden dürften, „auch nicht durch Nichtstun“.

Der Verband kritisierte, dass die politische Debatte in Deutschland vor allem um Waffenlieferungen kreise. Man wisse zusammen mit militärisch und politisch Verantwortlichen, dass militärische Gewalt keinen Frieden schaffe, hieß es. Die wachsende militärische Unterstützung der Ukraine durch Mitgliedsstaaten der Nato trage dazu bei, dass diese sich „indirekt mit im Krieg befinden würden“. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass Russland Cyberattacken auf westliche Staaten unternehme oder bei einer drohenden Niederlage sogar Nuklearwaffen einsetze, mahnte die Aktionsgemeinschaft.

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden tritt nach eigenen Worten vor allem für deeskalierende Schritte in Krisen und eine konstruktive Bearbeitung von Konflikten ein. Der Friedensverband aus dem Umfeld der evangelischen Kirche mit Sitz in Bonn ist ein Zusammenschluss von 32 Organisationen und Institutionen.