"Thesenanschlag" gegen Zusammenarbeit von Kirche und Militär

Wittenberg (epd). Vertreter von Friedensorganisationen haben am Montag in Wittenberg Thesen gegen die Zusammenarbeit von Kirche und Militär veröffentlicht. Nahe der Schlosskirche schlug Hauptinitiator Rainer Schmidt insgesamt 34 Forderungen an ein Brett. Dieser "Thesenanschlag" sollte zudem anlässlich des Finales der Reformationsfeierlichkeiten am Dienstagmorgen wiederholt werden.

Der frühere Pfarrer aus Baden-Württemberg und seine Mitstreiter sprechen sich damit unter anderem gegen die von der Bundeswehr organisierte und bezahlte Kirchliche Friedensarbeit aus. Sie wenden sich gegen Militärkonzerte in evangelischen und katholischen Kirchen sowie gegen Bundeswehr-Werbung auf Kirchentagen. Zudem wurde mit der Aktion laut Schmidt das "Schweigen der Kirchenleitungen zu den Bundeswehr-Einsätzen in Mali, Afghanistan und Syrien" sowie das "Schweigen der Kirchenleitungen zu Christen, die in Waffenfabriken arbeiten" kritisiert.

Mit den 34 Thesen werde zu "einer Rückbesinnung auf Jesus Christus" aufgerufen, "der nie zu Waffengewalt aufgerufen habe", betonte der Theologe. "Wir fordern: Die Kirchen sollen ganz auf gewaltlose Mittel setzen", heißt es in den Thesen. Hauptinitiator Rainer Schmidt wies darauf hin, dass der "Thesenanschlag" auch vom Internationalen Versöhnungsbund deutscher Zweig sowie der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner/innen begrüßt werde.