Technologie-Unternehmer verlangen UN-Verbot von Killerrobotern

Genf (epd). Führende Technologie-Unternehmer haben von den Vereinten Nationen verlangt, die Menschheit vor sogenannten Killerroboter zu schützen. Autonom agierende Waffensysteme würden Kriege noch verschlimmern und verlängern, Terroristen und Despoten könnten sie gegen Unschuldige einsetzen, heißt es in einem im Internet veröffentlichten Brief an die Vereinten Nationen. 

Die Unternehmer wie der Chef des US-amerikanischen Autoproduzenten Tesla, Elon Musk, bedauerten, dass eine Arbeitsgruppe der UN eine für Montag in Genf geplante Sitzung über die Waffen abgesagt habe. Die UN begründeten dies mit ausstehenden Zahlungen von Mitgliedsländern.

Die mehr als 100 Unterzeichner, die in ihren Firmen künstliche Intelligenz einsetzen, betonten, dass die Vereinten Nationen schnell gegen die Entwicklung und Herstellung von Killerrobotern vorgehen müssten. Wenn erst einmal die Büchse der Pandora geöffnet sei, könne sie kaum wieder geschlossen werden. Ein Wettrüsten auf dem Gebiet der Killerroboter müsse verhindert werden. 

Neben den Unternehmern warnen auch Menschenrechtler vor den "tödlichen autonomen Waffensystemen". Solche Geräte könnten in Konflikten eine unkalkulierbare Bedrohung darstellen, betonte die Organisation Human Rights Watch. Maschinen dürften nicht "über Leben und Tod von Menschen" entscheiden. Die Menschenrechtler appellierten an die Vertragsstaaten des UN-Waffenübereinkommens, die Aufnahme von Verbotsverhandlungen zu beschließen. 

Laut einem Bericht des UN-Menschenrechtsrates arbeiten die USA, Großbritannien und Israel schon an den Robotern. Auch der südkoreanische Konzern Samsung treibt demnach die Technologie voran. Human Rights Watch vermutet, dass auch Russland und China die Entwicklung von Killerrobotern ins Auge fassen.

Ein UN-Abkommen müsste nach den Vorstellungen der Menschenrechtler Entwicklung, Produktion, Handel, Lagerung und Einsatz der Killerroboter verbieten. Das 1983 in Kraft getretene UN-Waffenübereinkommen hat zum Ziel, den Einsatz bestimmter konventioneller Waffen, die massives Leiden verursachen, in Kriegen und anderen bewaffneten Konflikten zu verbieten oder zu beschränken.