Synodenmitglieder: "Friedensorte" in Niedersachsen weiter fördern

Hannover (epd). Mitglieder der hannoverschen Landessynode haben das evangelische Kirchenparlament aufgefordert, weiterhin besondere "Friedensorte" in Niedersachsen zu fördern. Diese Orte seien wichtige Zeichen gegen rechtsextreme Umtriebe im Land, sagte Pastorin Franziska Baden aus Eschede bei Celle bei der ersten digitalen Tagung der Synode, die am Freitag zu Ende ging. In ihrem Ort Eschede sorge ein Treffpunkt der NPD seit Jahren für negative Schlagzeilen: "Rechte Parteien werden immer stärker und sind eine Gefahr für unsere Region und unser Land."

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hatte in den vergangenen Jahren jeweils 300.000 Euro pro Jahr bereitgestellt, um acht "Friedensorte" zu fördern. Dazu gehören das Antikriegshaus Sievershausen bei Hannover, die Jugendbildungsstätte "Anne-Frank-Haus" in Oldau bei Celle, die Gedenkstätte Lager Sandbostel bei Rotenburg/Wümme, die Gnadenkirche Tidofeld in Norden, die Woltersburger Mühle" in Uelzen, der "Friedensort2go" in Hermannsburg bei Celle sowie Friedensprojekte des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt und in der Friedensstadt Osnabrück.

Diese Förderung läuft allerdings 2021 aus. Oberkirchenrat Dirk Stelter warb bei der Herbsttagung dafür, die Zuschüsse dauerhaft festzuschreiben. Die Friedensorte seien Kristallisationspunkte und Impulsgeber für das friedensethische Engagement der Kirche. Dort gebe es Experten, die das Thema Rechtsextremismus und auch die momentan vielfach geäußerten Verschwörungstheorien bearbeiten und Stellung dazu beziehen könnten. "Davon haben wir alle etwas." Die Synodale Karin Köhler aus Hildesheim betonte: "Ich bin froh, dass wir nicht am Frieden sparen." Die Synode will im kommenden Jahr über den Fortgang der Förderung beraten.