Studientag: Frieden ist zentraler Auftrag der Kirchen

Nürnberg (epd). Frieden zu schaffen ist die zentrale Aufgabe der Kirche und nicht eine von vielen anderen Aufgaben: In diesem Grundsatz sind sich die rund 50 kirchlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Studientags "Frieden konkret" in Nürnberg am Dienstag einig gewesen. Zu der Veranstaltung hatten unter anderem der Arbeitskreis Evangelische Erneuerung (AEE), der Initiativkreis Frieden (IKF) und Pax Christi eingeladen. Im Mittelpunkt stand die EKD-Schrift "Kirche auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens". 

Referent Thomas Nauerth, Mitbegründer des seit 2019 bestehenden Ökumenischen Instituts für Friedenstheologie, erklärte, "aktive Gewaltfreiheit als Lebensstil" könne ein Impuls sein, der einen Unterschied bewirke. Kirchen könnten so zu Orten des Lernens in Sachen aktiver Gewaltfreiheit werden. 

Pfarrer Richard Strodel, Mitorganisator der Tagung, sagte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd), Rüstung und Militär seien mit dem christlichen Friedensverständnis nicht vereinbar. Die Kirche mache sich aber nicht konsequent genug Gedanken über neue gewaltlose Konzepte für die Sicherheit. Er verwies auf die badische evangelische Kirche, die sogar eine Projektstelle für Friedensarbeit und ein Friedensinstitut geschaffen habe.

Die kirchlichen Friedensakteure setzen für die Zukunft auf mehr Vernetzung, wie AEE-Vorsitzender Willi Büttner erklärte. Man wolle über den Horizont der eigenen Gruppierung blicken und zeigen, "wie viele wir sind, die sich für die Friedensarbeit einsetzen". Man müsse aber auch darüber nachdenken, wie die nächste Generation für das Engagement gewonnen werden könne.