Studie: Militärausgaben in Afrika unvollständig öffentlich

Stockholm (epd). In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist die Transparenz bei der Veröffentlichung ihrer Militärausgaben laut einer Studie größer als bislang angenommen. Allerdings gebe es große Unterschiede zwischen den Ländern, erklärte das in Stockholm ansässige Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag. Die Friedensforscher untersuchten die Daten unter anderem im Hinblick auf Verfügbarkeit, Umfang und Verlässlichkeit.

In den meisten Ländern wurde ein wesentlicher Teil durch das Internet zugänglich gemacht. Zwischen 2012 und 2017 hätten 45 der 47 untersuchten Staaten entsprechende Dokumente mindestens einmal fristgerecht auf Webseiten der Regierung oder auf Finanzministerien angegliederten Plattformen veröffentlicht, hieß es in der Untersuchung. Auch konnten in 32 der Staaten die Informationen heruntergeladen werden. Allerdings sei die Vollständigkeit oft mangelhaft. Innerhalb des untersuchten Zeitraums hätten nur sechs der 47 Länder ihre Angaben aktualisiert und den Umfang ihrer tatsächlichen Ausgaben für Rüstung publik gemacht.

Vergleicht man einzelne Staaten, ist der Grad der Verfügbarkeit sehr unterschiedlich: Während das Krisenland Zentralafrikanische Republik seine Daten in jüngster Zeit erheblich transparenter gemacht habe, sei es in Botsuana immer schwieriger geworden, Berichte über den Militäretat zu erhalten, erklärten die Stockholmer Friedensforscher. Äquatorialguinea hat seit 2009 und Eritrea seit 2003 keine entsprechenden Informationen mehr veröffentlicht.  

Veränderungen im Rüstungsetat sind meist auf Preisschwankungen bei Rohstoffen wie Öl sowie auf die Anzahl gewalttätiger Konflikte zurückzuführen. So seien die Militärausgaben Malis zwischen 2014 und 2017 um 152 Prozent (275 Millionen US-Dollar) gestiegen, die Botsuanas um 60 Prozent (182 Millionen US-Dollar). Dabei liege Botsuana in einer der am wenigsten von Konflikten bedrohten Regionen Afrikas, erläuterte Sipri-Forscher Nan Tian.