Städte hissen Flaggen für eine Welt ohne Atomwaffen

Hannover/Bremen (epd). Zahlreiche Städte haben am Mittwoch die Flagge des weltweiten Bündnisses "Mayors for Peace" gehisst. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister setzen sich mit dieser Aktion für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein. 75 Jahre nach den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki bedrohten noch immer rund 13.400 Nuklearwaffen die Menschheit, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Die nukleare Rüstungskontrolle befinde sich in einer tiefen Krise. 

"Wir müssen daher die atomare Bedrohung zukünftig genauso ernst nehmen wie den Klimawandel", betonte Onay. "Wir, die Bürgermeister für den Frieden, setzen uns für die weltweite Abschaffung der Atomwaffen ein. Wir fordern den Beitritt aller Staaten, auch der Atommächte, zu dem 2017 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Atomwaffenverbotsvertrag."

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) erklärte, sein Bundesland setze sich für eine friedliche Welt ein. Die Hoffnung der Überlebenden der Atombombenabwürfe nach einer Welt ohne Kernwaffen habe sich immer noch nicht erfüllt. "Hiroshima und Nagasaki sind eine Mahnung, dass es auf keinen Fall zu einem erneuten Rüstungswettlauf kommen darf", fügte Bovenschulte hinzu.

"Allzeit einsatzfähige Atomwaffen und entsprechende Bedrohungsszenarien sind das Gegenteil von lösungsorientierten Strategien oder gar einem gemeinschaftlichen Handeln der Staatengemeinschaft, das nötig wäre, um diesen Herausforderungen zu begegnen", erklärte Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU). Aus seiner Sicht biete das 21. Jahrhundert für die Menschheit viele weitere Herausforderungen, wie zum Beispiel den Klimawandel oder auch die derzeitige Corona-Pandemie, die nur gemeinsam und friedlich gelöst werden könnten.

Dem Bündnis "Mayors for Peace" gehören weltweit mehr als 7.900 Städte an, davon mehr als 680 in Deutschland und rund 35 in Niedersachsen und Bremen. Es war 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet worden - die japanische Stadt war am 6. August 1945 Opfer des ersten kriegerischen Einsatzes einer Atombombe mit verheerenden Folgen. Am diesjährigen Flaggentag beteiligten sich den Angaben zufolge rund 350 Städte in Deutschland.