Schauspieler Steimle distanziert sich von "Pegida"
Halle (epd). Der Dresdner Kabarettist und Schauspieler Uwe Steimle hat sich von der fremdenfeindlichen "Pegida"-Bewegung in seiner Heimatstadt distanziert. Dass er der Gruppe nahestehe, sei "mitnichten so", sagte Steimle MDR Kultur. Stattdessen plädiert er dem Bericht zufolge für eine kritische Auseinandersetzung mit den "Damen und Herren von 'Pegida'". "Entlarvt sie über das Wort und setzt euch mit ihnen auseinander", sagte Steimle dem Sender.
Steimle war im Februar zum Schirmherr der diesjährigen Ökumenischen Friedensdekade ernannt und nur wenige Tage später wieder abberufen worden. Als Grund hatte der Trägerverein der Dekade mitgeteilt, Steimles Aussagen ließen keine eindeutige Distanzierung von rechtspopulistischen Positionen erkennen. Die Entscheidung sei nach heftiger Kritik von Initiativen gegen Rechtsextremismus getroffen worden, hieß es weiter.
Kritiker werfen Steimle neben einer Nähe zu "Pegida" auch Antisemitismus und Antiamerikanismus vor. Er trägt öffentlich T-Shirts mit dem Slogan "Putin-Versteher" und ist Mitunterzeichner der Erklärung gegen Masseneinwanderung. Wiederholt beklagte er öffentlich die Zustände in Deutschland und verglich sie mit der späten DDR. "Pegida" sei deshalb keine Minderheit sondern die "Spitze des Eisberges".
Im MDR sagte Steimle, es gebe kein rechtes Kabarett. "Es gibt nur Kabarettisten, die es nicht recht können", so Steimle. Für ihn sei Kabarett immer obrigkeitskritisch und halte der Gesellschaft einen Spiegel vor, fügte er hinzu.
Die Ökumenische Friedensdekade vom 11. bis 21. November steht in diesem Jahr unter dem Motto "Krieg 3.0". Träger der Veranstaltung sind die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden in Bonn und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Frankfurt am Main.