Rheinischer Vizepräses: Frieden stiften ist christliche Aufgabe
Krefeld (epd). Der rheinische Vizepräses Christoph Pistorius hat Christinnen und Christen dazu aufgerufen, sich für den Frieden einzusetzen. „Es gehört zur zentralen Botschaft der Christenheit, aber auch aller anderen Religionen, Frieden in die Welt zu tragen - nicht Gewalt und Krieg“, sagte der stellvertretende leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland am Sonntag in seiner Festpredigt zum 150-jährigen Bestehen der Friedenskirche in Krefeld. Dazu gehöre auch, allen Menschen friedfertig zu begegnen, „die uns fremd sind, die anders glauben, anders leben“.
Angesichts von Kriegen und Konflikten, die teilweise auch religiös aufgeladen seien, wendeten nicht wenige Menschen den christlichen Kirchen und anderen Religionen den Rücken zu, sagte Pistorius laut Redetext weiter. „Sie sagen: Sobald die Religion ins Spiel kommt, entstehen Krieg und Gewalt.“ Als Beispiele dafür würden Islamisten genannt, die den muslimischen Glauben für ihre terroristischen und radikalen Ansichten vereinnahmen, orthodoxe Juden, die in Israel radikal und auch gewalttätig für zionistische Gedanken eintreten oder evangelikale Prediger in den Vereinigten Staaten, die öffentlich den Koran verbrennen.
Deswegen sei es umso wichtiger, dass Christinnen und Christen das Friedenstiften als wesentliche Missionsaufgabe wahrnähmen, unterstrich der Vizepräses. „Wenn wir an der Mission Gottes für die Menschen dieser Welt teilhaben wollen, dann verkünden wir das Evangelium Jesu Christi als Mahnung und Wegweisung zum Frieden.“
Die Krefelder Friedenskirche wurde am 9. September 1874 als evangelische Festkirche und Stadtkirche in den Dienst genommen und ist den Angaben zufolge auch heute noch die größte evangelische Kirche in Krefeld. Der Name „Friedenskirche“ sei damals gewählt worden, da man vor dem Hintergrund des Friedensschlusses des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 überzeugt war, dass nun ein dauerhafter Friede herrschen würde.