Rheinische Synode: Verantwortliche für Ukraine-Krieg belangen

Düsseldorf (epd). Die Evangelische Kirche im Rheinland schließt sich Forderungen an, die Verantwortlichen für den russischen Angriffskrieg und Kriegsverbrechen in der Ukraine zu belangen. „Wir verurteilen die Kriegsverbrechen Russlands, insbesondere die, die sich gegen die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur in der Ukraine wenden und in ungeheurem Maße Terror und Leid verursachen“, heißt es in einem am Donnerstag in Düsseldorf gefassten Beschluss der rheinischen Landessynode.

Die Ukraine habe das Recht auf Selbstverteidigung „gegen den Aggressor Russland“, betonte die Synode. Wohngebiete und zivile Infrastruktur müssten mit „geeigneten Maßnahmen“ geschützt werden. In der rheinischen Kirche werde allerdings kontrovers diskutiert, welche Mittel zur Unterstützung der Ukraine geeignet und ethisch zu rechtfertigen sind. „Wir tun das in dem Bewusstsein, dass jede Entscheidung zur Befürwortung oder Ablehnung von Waffenlieferungen in die Übernahme von Schuld führt und auf Vergebung angewiesen ist“, hieß es.

Gewaltfreie Konfliktlösungen müssten immer Vorrang vor militärischen Lösungen haben, hieß es. „Frieden wird letztlich durch Verhandlungen erzielt werden, die dem Völkerrecht wieder Geltung verschaffen.“ Der Krieg zerstöre alle Perspektiven auf eine europäische Friedensordnung, die Russland einschließe. Das Kirchenparlament verurteilte „die fortgesetzte Instrumentalisierung und den Missbrauch der Religion durch das Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche als Gotteslästerung“ und lehnt „jede Form einer theologischen Rechtfertigung dieses Angriffskrieges ab“.