Restbestände aus Libyens Chemiewaffen-Programm in Munster vernichtet

Munster/Berlin (epd). In Deutschland sind rund 500 Tonnen giftiger Substanzen aus dem libyschen Chemiewaffen-Programm vernichtet worden. Wie das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium am Freitag in Berlin mitteilten, soll zum Abschluss dieser Maßnahme am kommenden Donnerstag ein Festakt in Munster in der Lüneburger Heide stattfinden. Bei der dortigen Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungsaltlasten wurden die Chemikalien bis November vergangenen Jahres unschädlich gemacht.

Es handelte sich dabei um sogenannte Dual-Use-Güter, die nicht nur, aber auch zur Herstellung der international geächteten Chemiewaffen verwendet werden können. Deutschland unterstützte die Vernichtung der libyschen Bestände seit September 2016. Das nordafrikanische Land hatte dabei um Hilfe gebeten, weil es fürchtete, die gefährlichen Stoffe könnten in die Hände von Terroristen fallen.

Seit 1997 verbietet die Chemiewaffen-Konvention international den Einsatz, den Besitz und die Produktion von Chemiewaffen. Für die Zerstörung der Waffen setzt sich die Organisation für das Verbot chemischer Waffen ein, die 2013 für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis erhielt. Sie organisiert auch die Vernichtung syrischer Chemiewaffen, die Deutschland ebenfalls unterstützt.