Regionalbischöfin: Fast 75 Jahre Friede "unbeschreiblicher Segen"

Kloster Banz (epd). Der seit fast 75 Jahren währende Frieden in Deutschland ist nach Überzeugung der Bayreuther evangelischen Regionalbischöfin Dorothea Greiner ein "unbeschreiblicher Segen." Dieser Frieden sei mehr als die Abwesenheit von Krieg, sondern fülle vielmehr eine demokratische, freiheitliche Gesellschaft mit Leben, sagte die Theologin laut Redemanuskript am Mittwochabend beim ökumenischen Gottesdienst anlässlich einer Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Banz (Landkreis Lichtenfels). "Wir alle ahnen mehr denn je, wie sehr unser Friede in Deutschland, in Bayern vom Frieden in der Welt abhängt."

Greiner erinnerte an die Präambeln der bayerischen und der bundesdeutschen Verfassung, in denen ausdrücklich auf den Erhalt eines dauerhaften Friedens verwiesen werde. Sich als Diener des Friedens zu verstehen, sei eine weise und zutiefst christliche Haltung. Zugleich mahnte die Bischöfin: "Die Segnungen des Friedens für künftige deutsche Generationen werden wir nur erhalten, indem wir die Schöpfung zu bewahren suchen und Gerechtigkeit für andere erarbeiten - politisch wie persönlich."

Angesichts der offenbaren Schöpfungszerstörung und wachsender Migrationsströme "kann uns im Blick auf kommende Generationen Angst werden", räumte Greiner ein, die ihrer Predigt die aktuelle Jahreslosung "Suche Frieden und jage ihm nach!" (Psalm 34,15) zugrunde gelegt hatte. Aus eigener Kraft könnten Menschen Hass, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung nicht besiegen: "Wir Christen jagen dem Frieden nach in unserem Handeln und zugleich vertrauen wir, dass dieser Friede uns durch Gottes Segen geschenkt wird und in Christus gegeben ist."

Die Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion hatte am Dienstag begonnen. Ein thematischer Schwerpunkt ist dabei die Positionierung der Partei zur bevorstehenden Europawahl im Mai. Zum Abschluss steht am Donnerstagvormittag eine Grundsatzrede von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf der Tagesordnung.